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Fachwerkhaus am Thie: Gutachten bescheinigt eine grundsätzlich erhaltenswerte Bausubstanz

Barsinghausen. Seit dem Kauf des Fachwerkhauses am Thie durch die Stadtverwaltung haben mehrere Arbeiten zum Erhalt und zur Absicherung stattgefunden. Zuletzt fielen im Januar dicke Stützbalken am Fachwerkhaus auf, die für Sicherungsmaßnahmen am Dachbalken zur Unterstützung angebracht wurden. Diese sind mittlerweile aber wieder verschwunden. Im Januar wartete die Stadtverwaltung auch noch auf Ergebnisse eines Baubiologen zum Schimmelbefall, welches nun vorliegt.

Laut Matthias Wuttig, Leiter des Gebäudewirtschaftsamtes, hat das baubiologische Gutachten circa 9.000 Euro gekostet. Das Gutachten bescheinige eine grundsätzlich erhaltenswerte Bausubstanz. „Wie bereits im Gutachten des Büros Remke wurde im baubiologischen Gutachten auf Baumängel hingewiesen. Dabei wurden die nicht fachgerechte Arbeiten von vorherigen Eigentümern aufgelistet. Es wurden unter anderem Bauschaum und Mörtel verwendet, die in einem Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert nicht verwendet werden sollten. Hierdurch sind Schäden entstanden, die im Fortgang beseitigt werden müssen. Beispielhaft ist hier der Einbau eines Fensters zur Südseite zu benennen“, so Wuttig.

Des Weiteren wurden die Schwellen an der Westseite des Fachwerkhauses erneuert. Dazu musste das Dach entsprechend abgefangen werden. Für diese Maßnahme war es notwendig, das Mauerwerk zu öffnen. „Das Mauerwerk wurde mittlerweile wieder instantgesetzt“; erklärt Wuttig, „Ein Dachdecker war damit beauftragt, kleinere Arbeiten am Dach durchzuführen. Hierbei wurden Übergänge und defekte Ziegel erneuert beziehungsweise ausgetauscht.“ Insgesamt belaufen sich die Kosten für die genannten Maßnahmen auf circa 20.000 Euro.

Weitere Arbeiten müssen zur Sicherung des Gebäudes derzeit nicht umgesetzt werden, erklärt der Leiter des Gebäudewirtschaftsamtes. Für die weitere Planung sei es nun aber erforderlich, dass ein Statiker beauftragt werde, der dann den Zwischenboden und den Dachstuhl überprüfe.

Rückblick:

Das gut 100-jährige Gebäude ist in einem sehr schlechten Zustand und ist nur durch einen Millionenbetrag zu erhalten. Das Gebäude hatte im Jahr 1991 seinen Denkmalschutz verloren, da der Zustand zu schlecht war. Seit 2009 steht es leer und verwittert seitdem. Investoren hatten sich nie gefunden und auch der Besitzer hat das Gebäude nie einem Nutzen zugeführt. Der Rat stimmte bei der Abstimmung im Oktober 2022 dann mit einer knappen Mehrheit von SPD und Grünen für den Kauf des Fachwerkhauses. Der reine Kaufbetrag lag bei etwa 250.000 Euro. Allerdings muss das Gebäude umfänglich saniert werden. Ein Gutachten ermittelte damals Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro.