Gehrden.
Im Bauausschuss stellten die Verantwortlichen ihre Pläne zum Neubau des Robert-Koch-Krankenhauses in Gehrden vor. Das Klinikum Region Hannover (KRH) hat viel vor am Standort Gehrden. Neben den Vorteilen eines neuen und modernen Krankenhauses, steht vor allem aber auch die Verkehrs- und Parkplatzsituation im Mittelpunkt.
2025 soll das neue Krankenhaus in Gehrden fertig sein. An der Bettenanzahl soll sich nicht viel verändern, aber durch die Modernisierung sollen mehr Behandlungen möglich werden. Das jetzige Gebäude wurde in den ´60er Jahren erbaut. 2015 erfolgte ein Anbau für etwa 40 Millionen. 160 Millionen wird der Neubau kosten. Das Land Niedersachsen stellt eine Förderung von 120 Millionen in Aussicht, die Region Hannover beteiligt sich mit 24 Millionen und 16 Millionen werden vom KRH aus eigenen Mitteln bestritten. Geplant ist, dass Gebäude hell und offen zu gestalten, mit drei großen grünen Innenräumen. Besondere Aufmerksamkeit legt die Politik aber auf den Außenbereich, sprich die Auswirkungen auf die Innenstadt Gehrdens. Bereits jetzt ist das Verkehrsaufkommen sehr hoch und Parkplätze sind rar. Darunter leiden besonders die umliegenden Straßen und Anwohner. Die Ingenieurgemeinschaft Schubert erstellte daher eine Verkehrsuntersuchung. Die Anbindung an den ÖPNV ist demnach ausbaufähig. Dafür fällt der PKW-Verkehr umso größer aus. Rund 2.000 Fahrten am Tag wurden in der Franzburger Straße gemessen und 1.500 Fahrten in der Robert-Koch-Straße. Wenn in Zukunft die Behandlungszahlen steigen, sollte laut Ingenieursbüro in Zukunft mit einer Steigerung des Verkehrs von zehn bis 15 Prozent ausgegangen werden. Darüber hinaus werden die Anliegerstraßen zusätzlich zum Parken genutzt, gerne auch im Halteverbot. Die Untersuchung ergab einen Bedarf von mindesten 350 Parkplätzen für das Krankenhaus. Besonders wichtig ist laut den Fachleuten, die Anbindung mit dem ÖPNV stark zu verbessern, damit Personal und Besucher ohne PKW zum Krankenhaus kommen können.
Die Verantwortlichen schlugen drei Varianten vor, um Parkplätze zu schaffen. An der Schwesternschule, die schnellste Variante, hierbei würden aber Parkplätze verloren gehen. Varianten zwei und drei sehen ein Parkdeck vor. Einmal am Standort des Behelfsparkplatzes, oder hinter der Klinik. So könnten zusätzlich zu den bisherigen 279 Parkplätzen 34 neue entstehen. Insgesamt würden Varianten zwei und drei dann über 313 Parkplätze schaffen. Der Besucherparkplatz an der "Von-Reden-Straße" wird aufgrund der Überplanung entfallen.
Die Parteien im Ausschuss waren sich einig, dass dieser Neubau sinnvoll und überaus positiv für Gehrden sei. Jedoch wurden Verkehrs- und Parksituation kritisiert. Diese Fragen müssten dringend noch in den weiteren Planungen berücksichtigt werden. Laut CDU sollten die Verantwortlichen noch darüber informieren, wie es um Baulärm und An- und Abfahrten von LKW für die Anwohner steht, wenn für 160 Millionen gebaut wird. Die Grünen kritisierten darüber hinaus, dass die Informationspolitik bisher nicht ausreichend sei. Sie wünschen sich, dass in Zukunft schneller und detaillierter informiert wird. Die Grünen möchten gern prüfen lassen, ob es möglich wäre den ´Von-Reden-Park` zu verschmälern und eine Verbindung zur Parkstraße zu schaffen.
Der Ausschuss stimmte einstimmig für den Aufstellungsbeschluss. Das Thema wird heute Abend noch durch den Rat, 19 Uhr im Rathaus, gehen. Im Juli soll dann das Bebauungsplanverfahren starten. Baubeginn wird nach jetziger Planung 2022 sein, die Fertigstellung der Baumaßnahmen wird 2025 sein.