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Rückblick 2024 und Ausblick 2025 - „Das Potential von Barsinghausen weiter ausbauen“

Visualisierung des Neubaus der Wilhelm-Stedler-Schule. Quelle: Stadt Barsinghausen.

Barsinghausen. Der Jahreswechsel ist immer eine Gelegenheit, um zurückzuschauen, auf das, was geschafft wurde, aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Bürgermeister Henning Schünhof, der Erste Stadtrat Stefan Zeidler und Stadtbaurat Tobias Fischer schauten mit con-nect.de zurück auf das Jahr 2024 und auf die kommenden Aufgaben im Jahr 2025. Laut Bürgermeister wurde viel geschafft und Barsinghausen sei besser, als es mancher Bürger wahrhaben wolle.

„2024 wurden viele Entscheidungen getroffen, die Barsinghausen in Zukunft prägen werden“, so Schünhof im Gespräch. Es habe Themen gegeben, die der Öffentlichkeit kaum bekannt seien, die Stadtverwaltung aber teils Jahre beschäftigt habe. So der Abschluss des Wasserkonzessionsvertrags. „Seit 2017 wurde daran gearbeitet, politisch darüber diskutiert, Landesämter involviert und Anwälte wurden bemüht“, erklärt Schünhof, „Aber nun haben wir einen wasserdichten Vertrag und die Stadtwerke dürfen die nächsten 30 Jahre unser Wasser fördern.“ Gleichzeitig habe die türkische Nationalmannschaft für die Fußball-Europameisterschaft in Barsinghausen gastiert und die Stadt konnte sich einem breiten Publikum präsentieren. „Barsinghausen hat viel Potential und das wollen wir 2025 weiter ausbauen.“

Viel Geld fließt in den Bau von Schulen und Straßen

Jahre habe man an einer Lösung für ein neues Wasserwerk gearbeitet und konnte 2024 den ersten Spatenstich feiern. Bereits 2009 habe es erste Prüfungen zur Wilhelm-Stedler-Schule gegeben. 2024 habe dann der Abriss begonnen und diesen Freitag könne auch hier der erste Spatenstich für den Neubau erfolgen (con-nect.de wird beim Spatenstich dabei sein und gesondert über den Bau der WSS berichten).

Das Schulzentrum Am Spalterhals wird 2025 weiter Thema sein. Die Sanierung wird weiter ausgebarbeitet, damit zum Ende des Jahres ein Plan steht. Derzeit wird mit Kosten von 50 Millionen Euro gerechnet. Auch die Sanierungen der Grundschulen werden die Verwaltung weiter beschäftigen. Man wird festlegen müssen, wo beginnen die Arbeiten und welche Grundschule wird als letzte saniert? Diese Pläne sollen dieses Jahr verfestigt werden. Dann stehen noch Sanierungen von Kitas auf dem Plan und auch der Rathäuser.

Gut 5 Millionen werden auch in die Straßensanierungen „Innenstadtring“ und „soziale Stadt“ fließen. 2025 wird die Rehrbrinkstraße zwischen Kaltenbornstraße und Wilhelm-Hess-Straße zur Sanierung gesperrt werden müssen. Weitere Bauabschnitte über Rehrbrinkstraße, Bergamtstraße, Glockenstraße werden bis 2027 folgen.

Der Ziegenteich soll 2025 für 500.000 Euro attraktiver gestaltet werden. Bis zum Ende des Jahres soll auch Klarheit darüber entstehen, was mit dem Platz am Volkers Hof passieren soll. „Der Platz ist wichtig für die Innenstadt. Es muss geklärt werden, was Barsinghausen will und braucht, oder ob es ein Parkplatz bleibt“, so Baudezernent Fischer. „Man muss beim Konsumverhalten auch ehrlich bleiben und berücksichtigen, wie sich Kunden verhalten, um die Fläche sinnvoll und zukunftssicher zu nutzen“, findet der Bürgermeister.

Für die Feuerwehren steht auch einiges auf der To-do-Liste. Für ein neues Gebäude für die Feuerwehr Groß Munzel wurde nun ein Grundstück am nördlichen Ortsausgang gefunden. Der Bau soll spätestens 2026/27 beginnen. Für die Feuerwehr Winninghausen soll 2026 eine Fahrzeughalle gebaut werden. In Goltern wurden am neuen Gerätehaus die meisten Mängel behoben und es wird noch eine Lagerhalle folgen. In Bantorf sucht die Verwaltung noch nach einem Ersatzstandort für ein Gerätehaus. In Egestorf gibt es Überlegungen, die Sanierung des Gerätehauses gemeinsam mit der Sanierung der Grundschule zu planen.

Und ja, auch das Thema L391 muss laut Schünhof bei der Landesstraßenbehörde weiterverfolgt werden. Genau wie die Situation der S-Bahn. „Die Situation des ÖPNV ist für das Umland der Region Hannover untragbar und wiederspricht dem Sinn der groß angekündigten Verkehrswende“, so der Bürgermeister.

Alte Zeche ist eine Perle

Dazu gehören langfristig auch, dass Zechengelände und das Museum attraktiver zu gestalten. „Die Zeche ist eine Perle, die vor sich hin schlummert.“ Zur Landesgartenschau 2026 soll aus dem Schotterplatz ein attraktiver Parkplatz mit 120 Stellplätzen und Sitzgelegenheiten werden. Neu ist, dass die Zeche Ziel des Angebots „Fahrt ins Blaue“ ist, weshalb nun mehr Einfahrten in den Stollen mit Gästen aus dem ganzen Bundesgebiet erfolgen.

Kitasituation weiter problematisch

Die Kita-Situation wird sich trotz aller Bemühungen jedoch weiter verschärfen. Die Fluktuation war trotz Einstellungen hoch gewesen, weshalb sich kaum eine Verbesserung in der Personalsituation eingestellt hat. In Zukunft wird die Verwaltung weiter versuchen, Wünsche und Bedarfe zu einer guten Lösung zu kombinieren. Wie es aufgrund des Fachkräftemangels gelingen wird, ist derzeit unklar und wird das Jahr 2025 zeigen.

Stadt will Rathaus II zurückkaufen

Für den 1. Stadtrat Stefan Zeidler ist die Abwicklung der SGB Stadtentwicklungsgesellschaft Barsinghausen ein großes Thema. Die Gesellschaft kümmerte sich um die Vermarktung städtischer Grundstücke, war zuletzt aber fast nur noch mit der Verwaltung der Immobilie Rathaus II beschäftigt, welche von der Stadt angemietet ist. Die Gesellschaft soll nun aufgelöst werden und die Stadt möchte das „Rathaus II“ kaufen. Das Vermögen der SGB wird zwischen Stadt und Stadtsparkasse Barsinghausen aufgeteilt.

Krisenplan für den äußersten Notfall

Aufgrund der Überschwemmungen im letzten Jahr, aber auch wegen der globalen Entwicklungen, habe sich die Stadtverwaltung laut Zeidler mit der Erstellung eines Krisenplans befasst. Mit dem städtischen Krisenplan und dem Plan für Stabsarbeit bei außergewöhnlichen Ereignissen sind viele Vorkehrungen getroffen, um auf kritische Lagen wie Stromausfall, Hochwasser usw. vorbereitet zu sein. Hierzu wurden für jeden Ortsteil Ortsbeschreibungen erstellt, die neben der Versorgung der Bevölkerung auch Versorgungspläne für Löschwasser, Gas und Elektrizität enthalten. Der gesamte „Krisenplan“ ist auf der Internetseite der Stadt zu finden und steht dort zum Download bereit.

Viele "kleine" Dinge wurden auf den Weg gebracht

Da der ehrenamtliche Stadtmarketingverein 2024 Aufgaben abgegeben hatte, werde die Stadtverwaltung hier Aufgaben übernehmen. Dazu gehöre u.a. die Mobilitäts- und Wirtschaftsschau. Das Bürgerbüro hat ein neues Terminvergabeverfahren bekommen und soll im Mai ein Self-Service-Terminal bekommen. Außerdem wurde eine neue Grundsteuerreform erarbeitet. "Hier gehen die Bescheide bald raus und wir sind auf Nachfragen vorbereitet", erklärte Zeidler. Auch im Finanzausschuss Ende Januar soll Raum für Fragen gegeben werden. Auch das Aufstellen des Haushalts habe viele Ressourcen im Rathaus gebunden. Darüber hinaus wurde die Fahrzeugflotte der Stadt auf E-Fahrzeuge umgestellt. Die Europawahl habe 2024 gut funktioniert, weshalb Zeidler positiv auf die Neuwahlen des Bundestags im Februar 2025 schaut. Bei der Feuerwehr habe man nach Jahren die Satzung für die Aufwandsentschädigungen für Funktionsträger angepasst. Bürgermeister Schünhof freute sich, dass 2024 ein hauptamtlicher Gerätewart für die Feuerwehr eingestellt werden konnte. "Bei der Masse an Aufgaben muss man 2025 schauen, ob eine Stelle da ausreicht", ergänzte Zeidler. Spätestens im Februar soll die neue Drehleiter bei der Feuerwehr Barsinghausen ankommen.

Barsinghausen soll als Arbeitgeber attraktiver werden

Auch interne Strukturen hat die Verwaltung 2024 angefasst und wird dies 2025 weiterhin tun. "Bei der Digitalisierung haben wir gemerkt, dass wir noch bei den Grundlagen sind, wenn man es ganzheitlich betrachtet", so der Stadtrat. Nach zehn Jahren soll auch die Telefonanlage rein digital werden. Dies seien auch Maßnahmen, um die Stadt als Arbeitgeber attraktiver zu gestalten. Dazu werde bereits das Deutschlandticket angeboten und es gibt ein gut genutztes Fitness-Angebot für Mitarbeiter. Die Software wurde umgestellt und modernisiert, um Arbeitsabläufe zu optimieren. "Das kommt auch den Bürgern zugute." Es gibt auch Pläne für ein Job Bike-Leasing. Die Führungskräfte haben und werden sich weiterhin Coachings unterziehen, um in Techniken moderner Personalführung geschult zu werden. "Dies hat die Stimmung intern schon verbessert, und wir nehmen weniger Fluktuation wahr", sagte der Bürgermeister dazu. Aufgrund der Raumknappheit in den Rathäusern soll das Angebot von Homeoffice, Open-Space und Coworking-Büros geprüft werden. Mitarbeiter sollen es tageweise oder stundenweise nutzen können. Die Funktion eines Rathauses soll dabei aber nicht für den Bürger verloren gehen. Um Mietkosten zu sparen, sollen angemietete Büros für Verwaltungsmitarbeiter in der Poststraße und der Breiten Straße aufgegeben werden und die Mitarbeiter mit den flexiblen Lösungen zurück ins Rathaus oder ins Homeoffice kommen.

2025 wird auch über Sanierungsmöglichkeiten der Rathäuser I und II nachgedacht. Auch das Bürgerbüro soll 2026 saniert werden.

Abschließend sagte der Bürgermeister zum kommenden Jahr: „Wir stecken viel Geld in die Innenstadtsanierung, deshalb wollen wir diese auch weiterhin mit Veranstaltungen beleben. Wenn die Menschen dies annehmen und sich beteiligen, können wir Barsinghausen gemeinsam gestalten und es noch besser machen.“ 2025 soll daher auch unter dem Motto „starkes Ehrenamt“ stehen.