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Wenn die Hitze gefährlich wird - Johanniter geben Tipps

Symbolfoto. Quelle: Pixabay.

Region. Strahlender Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen: Wenn es richtig heiß wird, das Thermometer über 30 Grad Celsius klettert, wird die Hitze für viele Menschen schnell zur Qual. Der Organismus muss größte Herausforderungen bewältigen. Besonders ältere und chronisch kranke Menschen sind dann in Gefahr einen Hitzschlag, Sonnenstich oder eine Hitzeerschöpfung zu erleiden. Aber auch Gesunde und Jüngere müssen sich schützen. Die Grundsätze: wenig bewegen, nicht rausgehen und viel trinken..

Dr. med. Hans-Peter Reiffen, Landesarzt der Johanniter-Unfall-Hilfe im Landesverband Niedersachsen/Bremen, fasst die Gesundheitstipps so zusammen:
- Halten Sie sich möglichst in Gebäuden oder im Schatten auf.
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen, legen Sie bewusst Pausen ein.
- Ideale Durstlöscher sind nicht-alkoholische Getränke wie Mineralwasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen mit zimmerwarmer Temperatur.
- Tragen Sie luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung.
- Zwischendurch Hände, Nacken und Gesicht mit Wasser abkühlen.

Die Gefahren
An warmen Sommertagen oder nach sportlicher Anstrengung verliert der Körper durch Schwitzen besonders viel Flüssigkeit. Der Schweiß verdampft auf der Haut und kühlt sie so. Medikamente und ein höheres Lebensalter können die Schweißproduktion aber einschränken, der Körper kann dann weniger Wärme über die Haut ableiten. Doch nicht nur bei Hitze sollten Menschen auf regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Risikogruppen
Gerade ältere und chronisch kranke Menschen sind jetzt besonders gefährdet, doch einen Hitzekollaps können auch jüngere Menschen erleiden. Insbesondere viel Alkohol belastet an heißen Tagen den Kreislauf zusätzlich – eine gefährliche Mischung.

Notwendige Flüssigkeitsmengen
Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag sollte jeder Mensch in Form von nicht-alkoholischen Getränken zu sich nehmen, an besonders warmen Tagen oder bei Anstrengung mehr. Das ist über den Tag verteilt gar nicht so viel. Um die Menge der getrunkenen Flüssigkeit im Auge zu behalten, empfiehlt Dr. Reiffen, die Getränkeration schon morgens sichtbar hinzustellen und ausgetrunkene Gläser gleich wieder aufzufüllen. Wer es lieber schriftlich vor sich hat: Auf einem Zettel die getrunkene Menge eintragen und abends die Striche zusammenzählen.

Die wirkungsvollsten Lebensmittel
Zu empfehlen sind Mineral- oder Leitungswasser, Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen mit hohem Wasseranteil und Elektrolyten. Eine leckere Brühe aus frischem Gemüse oder wasserhaltiges Obst und Gemüse sind für den Körper ebenfalls wichtige Flüssigkeitslieferanten. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten, Gurken, Melonen, Ananas oder Pfirsiche.

Schutz in der Sonne
Wer sich trotz Hitze im Freien aufhält, sollte nicht nur ausreichend trinken. Wichtig sind luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung, da der Kopf besonders viel Sonne abbekommt und dadurch ein Wärmestau im Gehirn droht. Man sollte körperliche Anstrengungen vermeiden und bewusst Pausen einlegen. Es ist außerdem ratsam, sich möglichst im Schatten aufzuhalten und auf längere Aufenthalte in der direkten Sonne zu verzichten.

Warnsignale des Körpers
Wenn der Körper sich nicht mehr allein helfen kann, kann es zu einem Wärmestau kommen. Erste Anzeichen einer Hitzeerschöpfung sind Schwindel, Übelkeit, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und das Gefühl, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Nur wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, darf und soll er trinken. Außerdem kann man ihn vorsichtig kühlen. Drastische Temperaturstürze sind zu vermeiden, deshalb die Körpertemperatur nur sanft mit kalten Umschlägen senken. Für den Rest des Tages ist es wichtig, sich zu schonen.

Lebensbedrohliche Folgen
Bei schwerer Überhitzung kann der Betroffene bewusstlos werden. Dann sind wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen zu beachten: Bei einem Kreislaufzusammenbruch muss umgehend der Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 verständigt werden. Die betroffene Person sollte in den Schatten gebracht werden. Reagiert der Betroffene nicht auf Ansprache oder Berührung, sollten Atmung ggf. Puls geprüft werden. Atmet die betroffene Person normal, sollte der Ersthelfende sie in die stabile Seitenlage bringen. Setzt die Atmung aus, muss umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Einem Menschen ohne Bewusstsein dürfen keine Getränke verabreicht werden, er könnte daran ersticken.

Hilfe zur Ersthilfe
Wie man im Notfall richtig handelt, haben die Johanniter in ihren „Erste-Hilfe-Tipps“ zusammengestellt: www.johanniter.de/erste-hilfe-tipps.

Viele Menschen sind jedoch verunsichert oder haben Angst, etwas falsch zu machen. Die Anwendung der „Erste-Hilfe-Tipps“ wird in Erste-Hilfe-Kursen ausführlich trainiert. Dort wird gelehrt, wie im Notfall schnell und richtig zu reagieren ist. Die Kurse stehen allen Alters- und Berufsgruppen offen. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel: 0800 0019214 (gebührenfrei) oder www.johanniter.de/erste-hilfe-kompakt.