Steinhude. An drei Wochenenden (23./24. Juli, 30./31. Juli und 6./7. August) wird Gästen, die die Badeinsel besuchen möchten im Zeitraum von 10 bis 18 Uhr ein besonderes Angebot gemacht.
Ursprung des Stadtexperiments ist die Parkraumuntersuchung, welche im Jahr 2020 für Steinhude vorgestellt wurde. Das von den Gutachtern empfohlene Handlungskonzept enthielt unter anderem auch einen Busshuttle, Lastenräder, Leihräder und -roller, einen attraktiven Fußweg mit Bollerwagenverleih für den Transport und Veränderungen in der Bewirtschaftungsstruktur. Ein differenziertes Maßnahmenpaket mit dem Fokus auf alternative umweltfreundliche Mobilitätsangebote vor Ort kann dazu beitragen, dass Steinhude an Tagen mit viel Tagestouristen nicht im Kraftfahrzeugverkehr erstickt. .
Durch das Mobilnetzwerk der Region Hannover, eine Initiative der Region Hannover, die sich für umweltschonende und sichere Mobilität einsetzt, ist die Verwaltung auf die Form des Stadtexperiments aufmerksam geworden. Bürgermeister Carsten Piellusch: „Das Stadtexperiment bietet sich an, um ein lokales Reallabor zu schaffen und zu testen, wie die Veränderungen des Stadtraums erlebt werden können. Mein großer Dank gilt auch dem Mobilnetzwerk, das uns bei dem Stadtexperiment begleitet hat, mit LED-Tafeln und Plakaten zur Verkehrslenkung beiträgt und vor der Badeinsel auf dem Parkplatz auch mobile Fahrradständer zur Verfügung stellt. Da die Radverkehrsförderung mir sehr am Herzen liegt, möchte ich auch nochmal auf die sehr gute Fahrradanbindung von Wunstorfs Kernstadt nach Steinhude hinweisen. Dies ist durchaus für all unsere Gäste aus Hannover oder Gäste, die ihr eigenes Fahrrad mitbringen interessant. Am Bahnhof Wunstorf stehen am Wochenende viele kostenlose Parkplätze zur Verfügung, von denen man entweder mittels Fahrradbus oder selbst radelnd Steinhude und die Badeinsel erreichen kann.“ Ebenso ist es möglich am Schützenplatz zu parken, von dort gelangt man durch das Hohe Holz direkt auf die Allee An der Trift ins Zentrum von Steinhude. Ein ähnlich attraktiver Weg führt auf der ehemaligen Steinhuder Meerbahntrasse vorbei am Fliegerhorst und der Windmühle „Paula“ bis zur Badeinsel.
Wer im Sinne der Verkehrswende auf dem Weg nach Steinhude noch nicht umgestiegen ist, der wird direkt in Steinhude zum Experimentieren und Umsteigen eingeladen. Im Rahmen des Stadtexperiments wird der Bereich um die Badeinsel für den motorisierten Verkehr in der Zugänglichkeit eingeschränkt. Anwohnende, Hotels, Gastronomie und die Segelvereine werden weiterhin über Zugangssperren mit Sicherheitspersonal erreichbar sein, den Badeinselbesuchern wird hingegen eine Ersatzparkfläche zwischen Strandterrassen und den Bruchdammparkplätzen angeboten. Diese Parkplätze sind über die Schrankenanlage am Bruchdammparkplatz erreichbar. Von dort gibt es die Möglichkeit mit einem kostenlosen Busshuttle oder auf einem attraktiven Fußweg die Badeinsel zu erreichen. Hinweisschilder sowie zwei LED-Tafeln zur Verkehrslenkung sollen die motorisierten Tagestouristen zu dem Ersatzparkplatz lenken.
Der Busshuttle fährt im Zeitraum von 10 bis 18 Uhr in einem 20-Minuten-Takt von der Haltestelle des alten Schulzentrums in Steinhude direkt bis vor die Badeinsel. Für die Befahrbarkeit des Busshuttles werden im Fischerweg zwischen Kamerun und Am Gosebrinke zusätzliche Haltverbote errichtet. Zusätzlich wird eine Einbahnstraße – von der Radfahrende und das Shuttle ausgenommen sind, im Fischerweg von Kamerun in Richtung Am Gosebrinke und im weiteren Verlauf im Am Gosebrinke eingerichtet. Der Bereich um die Badeinsel wird an den Kreuzungen Fischerweg/ Am Gosebrinke, Fischerweg/ Bleichenstraße und Hafenstrasse/ Bleichenstraße bezüglich der Zufahrt beschränkt. Für Anwohnende sowie die Segelvereine und Gastronomie wird eine Zufahrt weiterhin möglich sein, diese erhalten im Vorfeld per Hauswurfsendung eine Zufahrtsbescheinigung zum Experiment. Alexander Wollny, Stadtbaurat der Stadt Wunstorf: „Ich bitte alle Verkehrsteilnehmenden aufgrund der veränderten Verkehrssituation um besondere Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme. Wir experimentieren mit dem Stadtraum, welches auch für uns Neuland ist. Ich sehe in dem Stadtexperiment aber auch eine große Chance für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Wir werden wie im Sommer 2021 auch Befragungen und Zählungen vor Ort sowie Verkehrsbeobachtungen durchführen, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen.“
Alternativ ist es möglich, auf dem etwa 1,5 km langen attraktiven Fußweg entlang des Rätselpfades der Region Hannover „Grüne Schätze“ bis zur Badeinsel zu gelangen. Der Fußweg wird mit Logos markiert und es stehen kostenlose Bobbycars an Verleihpunkten
zur Verfügung. Damit möchte die Stadtverwaltung gern die kleinen Füße auf dem Weg unterstützen. Die Ausleihe soll unpersonalisiert erfolgen und basiert auf Vertrauensbasis. Als Nachnutzung werden die Bobbycars an die Kitas im Gemeindegebiet weitergegeben werden. Herr Wollny, Stadtbaurat der Stadt Wunstorf bedankt sich für alle Spenden von Bobbycars durch Privatpersonen und Unternehmen. Herrn Dirk Taubenheim, Inhaber der Fahrschule Dieta 2 trägt mit seiner Spende auch zur Durchführung des Stadtexperiments bei: „Als ich den Aufruf gelesen habe, fühlte ich mich sofort angesprochen, da es in meinen Fahrschulen seit längerer Zeit eine Inzahlungnahme für Bobbycars gibt. Der Fahrschüler erhält eine Gutschrift und wir geben die Bobbycars nach einer Inspektion an soziale Einrichtungen weiter. Damit wollen wir, genauso wie mit unserer elektrifizierten Fahrschulwagen Flotte, ein Zeichen für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz setzen.“
Zusätzlich hat die Stadt Wunstorf vom Verkehrsverein Steinhuder Meer eine Bollerwagenspende erhalten. Die Gäste, die den Weg zur Badeinsel zu Fuß zurücklegen, bekommen so die Möglichkeit ihr Gepäck bequem zu transportieren. Die kostenlose Ausleihe übernimmt das Kutscherhaus. Nach dem Experiment werden die Bollerwagen wie auch die Bobbycars an Kitas im Gemeindegebiet weitergegeben. Kirsten Schmid vom Verkehrsverein Steinhude: „Wir als Verkehrsverein Steinhuder Meer begrüßen sehr, dass die Stadt Wunstorf in Form des Stadtexperiments neue Wege geht, um die angespannte Verkehrssituation rund um die Badeinsel zu entzerren!“
Heiko Söhnholz, der stellvertretend für das Mobilnetzwerk am Pressetermin teilnahm, sieht dem Stadtexperiment gespannt entgegen: „Das Mobilnetzwerk Hannover freut sich, dass die Stadt Wunstorf aktiv an der Verkehrswende vor Ort arbeitet. Das Stadtexperiment erprobt alternative Mobilitätsangebote und unterstützt damit den Verkehrsentwicklungsplan 2035+ der Region Hannover. Wir werden auch in Zukunft die Ideen und Aktionen der Stadt Wunstorf mit Interesse verfolgen und als Mobilnetzwerk unsere Unterstützung anbieten.“