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Werkstattleiter Jens Künzler sagt nach 40 Jahren „Tschüss“ – und übergibt an neue Doppelspitze

Nach 40 Berufsjahren verabschiedete sich Lebenshilfe-Werkstattleiter Jens Künzler (Mitte) in den Ruhestand. Künftig verantworten Dr. Klaus Esperschidt (Technische Leitung) und Alea Kreyes (Pädagogische Leitung) die Werkstatt, den Berufsbildungsbereich sowie den Förderbereich „Arbeit und Leben“ für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen. Foto: Lebenshilfe Seelze.

Seelze. Ende einer Ära: Nach 40 Jahren verabschiedete die Lebenshilfe Seelze ihren Werkstattleiter Jens Künzler in den Ruhestand. An seine Stelle rücken zwei Personen an die Spitze des größten Lebenshilfe-Bereiches mit seinen rund 150 Fachkräften und mehr als 600 Beschäftigten: der Maschinenbauingenieur Dr. Klaus Esperschidt und die Psychologin Alea Kreyes..

Es sei ein denkwürdiger Tag, sagte Lebenshilfe-Vorstand Christian Siemers bei der Abschiedsfeier im Torhaus Holtensen. „Jens Künzler war 40 Jahre Herz und Motor der Werkstatt und hat ihre Entwicklung maßgeblich geprägt. Die Werkstatt trägt seine Handschrift.“ Dass sich die Lebenshilfe Seelze – 1966 wurde sie als private Elterninitiative gegründet – zu einem modernen Sozialdienstleister und einem der größten Arbeitgeber der Region entwickelt hat, ist auch dem Wachstum der Werkstatt zu verdanken.

Nach 40 Berufsjahren verabschiedete sich Jens Künzler nun von „seiner“ Lebenshilfe, die für ihn immer auch eine Herzensangelegenheit war. „Für mich war das nicht nur Arbeitszeit, sondern erfüllte Lebenszeit.“ Der Macher sagte nun „Tschüss“ und legte sein Lebenswerk in neue Hände. Künftig verantworten zwei Personen den Geschäftsbereich Arbeit, zu dem die Werkstatt, der Berufsbildungsbereich sowie der Förderbereich „Arbeit und Leben“ für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen gehören.

Technische Leitung Dr. Klaus Esperschidt: „Mit Menschen für Menschen arbeiten“

Für den technischen Part trägt Dr. Klaus Esperschidt künftig die Verantwortung. Der promovierte Maschinenbauingenieur hat in den vergangenen 25 Jahren in Leitungspositionen der Chemie-, Biotechnologie- und Medizintechnikindustrie gearbeitet. Mit dem Wechsel in die Sozialwirtschaft, in eine gemeinnützige Einrichtung, betritt der bis dato international ausgerichtete Manager Neuland. Ein bewusster Schritt, der für ihn nicht so groß ist, wie er von außen erscheinen mag. Mit Menschen zu arbeiten, im Team Lösungen zu finden, sei immer eine große Freude gewesen, betont Klaus Esperschidt. Bei der Lebenshilfe könne er jetzt mit Menschen für Menschen arbeiten – sinnstiftender gehe es kaum.

Pädagogische Leitung Alea Kreyes: „Raum für neue Ideen und Angebote schaffen“

Sein Pendant an der Doppelspitze ist Alea Kreyes; die Psychologin übernahm Anfang
Februar die pädagogische Leitung des Bereiches Arbeit. Themen wie Teilhabe, Selbstbestimmung und Inklusion prägen ihren Werdegang. Ihr Blick gelte immer den Menschen: „In der neuen Position kann ich mich darauf konzentrieren: Was brauchen die Menschen, die wir begleiten? Wie können wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sie sich bei uns wohlfühlen, dass es ihnen gutgeht, dass sie teilhaben können? Diesen Prozess verantwortlich mitzugestalten und Raum für neue Ideen und Angebote zu schaffen, darauf freue ich mich.“

Doppelte Spitze - gemeinsames Ziel

Trotz unterschiedlicher Expertise und Erfahrung eint Kreyes und Esperschidt Haltung und Anspruch. „Die Lebenshilfe und die Menschen haben enormes Potenzial“, sagt Klaus Esperschidt. So liege ein Schwerpunkt des Duos darauf, „Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, damit sie eine Befähigung erlangen, am Arbeitsleben teilzunehmen.“ Das beginne bereits im Berufsbildungsbereich. „Wir werden uns stärker daran orientieren, was der Markt braucht. Gemeinsam können wir die Menschen vielschichtig unterstützen.“