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Verzögerung der Bauarbeiten: Grundschule kann erst im Sommer 2026 in Betrieb gehen

Quelle: Stadt Seelze.

Seelze. Die Grundschule Seelze-Süd wird erst mehrere Monate später als geplant fertiggestellt – und kann somit erst zum Schuljahr 2026/2027 mit dem Betrieb starten. Hintergrund sind deutliche Verzögerungen der Bauarbeiten, maßgeblich verursacht durch die Untätigkeit eines beauftragten Fachbetriebs. Kinder, die ab August die Grundschule Seelze-Süd besuchen sollten, werden somit für ein weiteres Jahr in der Regenbogenschule in Seelze beschult..

„Die Fertigstellung der Gebäude und Freianlagen der neuen Schule in Seelze-Süd war ursprünglich bis zum Sommer 2025 geplant“, sagt Stadtbaurat Dirk Perschel. „In der zweiten Jahreshälfte 2024 ist es jedoch leider zu erheblichen Störungen im Bauablauf gekommen, die sich mittlerweile so auswirken, dass sich aktuell eine mögliche Inbetriebnahme um mindestens ein halbes Jahr verzögert“, bedauert er. „Dafür bitten wir alle Betroffenen um Verständnis.“

Als schwerwiegendstes Beispiel für den ausgebremsten Bauablauf nennt der Stadtbaurat das Schlüsselgewerk Estrich, von dem viele Folgegewerke abhängen. „Der im Vergabeverfahren beauftragte Estrichleger hat seine Leistungen nicht nur nicht termingerecht, sondern trotz mehrfacher Mahnungen gar nicht ausgeführt“, verdeutlicht Dirk Perschel. Nach diesen Mahnungen ohne Ergebnis und einer finalen Kündigung habe die Stadt Seelze die Leistung neu vergeben.

Neuer Zeitplan prognostiziert Fertigstellung im Frühjahr 2026

„Durch die Nichtleistung des ursprünglich beauftragten Estrichlegers sind allerdings andere Gewerke aus ihrer Bauzeit gefallen“, betont der Stadtbaurat. Der dadurch gravierend gestörte Bauablauf führe leider zu einer Potenzierung des Verzugs, da die anderen Gewerke komplett neu im Bauzeitenplan eingetaktet werden mussten. Mit Beginn der Ausführung der Arbeiten durch den neuen Auftragnehmer in der Mitte Januar 2025 habe die Stadt Seelze den Zeitplan nunmehr mit allen weiteren Beteiligten überarbeiten können. Dieser prognostiziere die Betriebsbereitschaft des Gebäudes sowie der Freianlagen samt der erforderlichen Abnahmen und Überprüfungen für das Frühjahr 2026.

Wesentliche Gründe sprechen für einen Start zum Schuljahr 2026/2027

Der Beginn des Schulbetriebs soll daher aus organisatorischen und personellen sowie aus wesentlichen pädagogischen Gründen zum Schuljahr 2026/2027 erfolgen, sagt Michael Pietsch, Leiter der Abteilung Grundschulen der Stadt Seelze. Die Verwaltung stehe dazu in engem Kontakt mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) in Hannover. „Das RLSB rät dringend von einer Inbetriebnahme eines neuen Schulstandortes im laufenden Schuljahr ab, so dass die Grundschule Seelze-Süd erst zum Schuljahr 2026/2027 starten wird“, betont Michael Pietsch. So sei aus pädagogischer Sicht den Lernanfängerinnen und Lernanfängern ein Ortswechsel während des ersten Schuljahres nicht zuzumuten. Dies gelte erfahrungsgemäß auch für den vierten Jahrgang, insbesondere mit Blick auf den anstehenden Wechsel auf eine weiterführende Schule.

„Laut dem RLSB gestalten sich darüber hinaus auch die Personalplanung und die Sollstundenbemessung als problematisch, sollte die Regenbogenschule während des laufenden Schuljahres geteilt werden“, erläutert Michael Pietsch. Die Stadt Seelze als Schulträger werde daher der Empfehlung der RLSB folgen, um der neuen Grundschule im Sinne der Kinder, Eltern und des Kollegiums einen möglichst reibungslosen Start zu ermöglichen.

Die Regenbogenschule bietet Kindern ein weiteres Jahr Platz

Die Regenbogenschule in Seelze wird somit all den Kindern, die eigentlich ab Sommer 2025 in die neue Grundschule in Seelze-Süd gehen sollten, Platz bieten müssen. „Die Schulleitung der Regenbogenschule ist hinsichtlich dieser Entwicklungen fortlaufend involviert“, hebt Michael Pietsch hervor. Ein Raumproblem ergebe sich aufgrund eines nun vorgesehenen Aufschubes der geplanten Sanierungsarbeiten des Nordflügels der Regenbogenschule und die damit einhergehende Verfügbarkeit dieses Gebäudeteils für das Schuljahr 2025/2026 nicht. „Der Südflügel ist zudem frisch saniert und bereits für den Unterricht freigegeben – und das Interimsgebäude bietet weiterhin zusätzliche räumliche Kapazitäten“, erläutert Michael Pietsch.

Die umfängliche Sanierung des Nordflügels inklusive des Einbaus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und der Sanierung des Schulhofbereiches zwischen Nordflügel und Sporthalle könne daher allerdings erst rund ein Jahr später, voraussichtlich ab dem Sommer 2026, beginnen. Für die Schülerinnen und Schüler wie auch für die Lehrerinnen und Lehrer und die weiteren Beschäftigten an der Regenbogenschule ergebe sich dadurch nach den jahrelangen Bauarbeiten während des laufenden Schulbetriebs aber auch eine „Atempause“. Die Tätigkeit der Planerinnen und Planer stoppe dies derweil nicht, da sie in dieser Zeit Restarbeiten und Mängelbeseitigungen der bisherigen Neu- und Umbauten begleiten und die Sanierung des Nordflügels umfassend vorbereiten würden. „Außerdem prüfen wir, welche Arbeiten in enger Abstimmung mit der Schule eventuell vorgezogen werden könnten“, unterstreicht Michael Pietsch.