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Stadt Seelze räumt Interimsunterkunft in Lohnde

Lohnde. Die Stadtverwaltung konnte die Interimsunterkunft im Bürgerhaus Lohnde wie vereinbart pünktlich zum Schulstart auflösen. Nach dem Abschluss der noch anstehenden Reinigungsarbeiten steht diese dem Schulsport und den Vereinen wieder zur Verfügung..

„Ich bin mir bewusst, dass diese Art von Interimsunterkunft eine Zumutung ist. Vor allem natürlich für die Menschen die dort untergebracht worden sind, aber auch für die Schülerinnen und Schüler sowie anderen Nutzerinnen und Nutzer des Bürgerhauses. Ich möchte mich daher ausdrücklich bei allen Beteiligten in Lohnde und Harenberg für das Verständnis, die Kooperation, den Zusammenhalt und das Engagement bedanken“, betont der Erste Stadtrat, Steffen Klingenberg.

Dass die Unterkunft in Lohnde geschlossen werden kann, ist sowohl dem stetigen Engagement der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung geschuldet, Wohnraum für die Geflüchteten zu akquirieren, als auch den vielen Seelzerinnen und Seelzern, die private Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt haben. Dieses hohe und gemeinsame Engagement hat dazu geführt, dass wir diese Gemeinschaftsunterkunft nunmehr auflösen können“, so der Fachbereichsleiter Kay-Uwe Kiene.

Er und Klingenberg bedanken sich ganz ausdrücklich bei den Mitarbeitenden, die seit vielen Wochen und Monaten täglich unermüdlich und unter höchster Belastung dafür sorgen, dass diese Menschen untergebracht, versorgt und betreut sind

Die Halle wurde seit April zur Aufnahme von bis zu 40 geflüchteten Menschen genutzt, da der hohe Zulauf von schutzsuchenden Menschen die städtischen Unterbringungskapazitäten überstieg und aktuell auch noch übersteigt. Daher wird die Gemeinschaftsunterkunft in Harenberg bis auf weiteres noch weiter betrieben werden müssen.

. „Wir haben größten Respekt vor der Kontinuität des hohen zivilgesellschaftlichen Engagements der vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer aus allen Bereichen“ betonen beide.  Die Hilfe kommt dabei sowohl aus den bewährten ehrenamtlichen Strukturen hier in Seelze, als auch aus neuen Unterstützungsformaten.

Seelze hat die vom Land über die Region Hannover festgelegte Zuweisungsquote von 498 für das Jahr 2022 bereits seit Anfang Juni 2022 erfüllt. Mit aktuell rund 550 ist diese Quote deutlich übererfüllt.

Gleichwohl erfolgen weiterhin regelmäßig Zuweisungen von Schutzsuchenden seitens der Landesaufnahmebehörde. „Bereits seit Monaten weisen wir die Landesaufnahmebehörde darauf hin, dass unsere Quote bereits erfüllt ist.“, so Kiene. Das Land scheine allerdings von anderen Zahlen auszugehen.

Der Grund dafür könnte laut Klingenberg darin liegen, dass das Land nur die Menschen auf die Quote anrechnet, die über die offiziellen Verteilwege des Landes nach Seelze gekommen sind.

„Als Teil des Ballungsraums der Region Hannover haben auch wir in Seelze die besondere Situation, dass der ganz überwiegende Anteil der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer nicht über den Weg der Landesverteilung zu uns gekommen ist.“, so Klingenberg. Die Menschen seien eigenständig oder über Fluchthelfer direkt nach Seelze  gekommen und wurden hier aufgenommen und untergebracht.

Mit großer Irritation hat die Stadt Seelze zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Land aktuell insgesamt 20 Landkreise, bzw. kreisfreie Städte auf Grund der bereits hohen Erfüllung der Aufnahmeverpflichtung zumindest vorübergehend von der Verteilung von Geflüchteten ausgenommen hat und die Region Hannover nicht dabei ist.

Sowohl die Kommunen in der Region Hannover, als auch die Region Hannover selbst, sind bemüht, diese Diskrepanz hinsichtlich der Erfüllungsquote mit dem Land aufzulösen und die tatsächlich real aufgenommene Zahl der Geflüchteten vollumfänglich auf die Quote anzuerkennen.

In einem persönlichen Anschreiben sei der Innenminister über diese für Seelze nicht weiter tragbare Situation informiert worden. Es gelte die aktuelle Verteilsituation kurzfristig aufzuklären. „Auch vor dem Hintergrund, dass an einigen Stellen schon die nochmalige Erhöhung der Zuweisungsquote für 2022 diskutiert wird, brauchen wir unbedingt landesweite Transparenz“, so Klingenberg.