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Mit Regenbogenfahnen und einer Lesung setzt die Stadt Seelze ein Zeichen für Respekt und Akzeptanz gegenüber queeren Menschen

Bürgermeister Alexander Masthoff (v.l.), Bibliotheksleiterin Sabine Langbehn, Karin Schallhorn von der Bürgerstiftung, die Autorinnen Milena Bartels und Roya Soraya sowie die Gleichstellungsbeauftrage Joyce Feig halten die Regenbogenfahne als Zeichen des Respekts und der Akzeptanz. Stadt Seelze.

Seelze. Bürgermeister Alexander Masthoff und die Gleichstellungsbeauftrage Joyce Feig hissten zum internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) vier große Regenbogenfahnen auf dem Rathausplatz. Zusätzlich gibt es zwei Lesungen aus dem Buch „Kiezkinder - Wir mischen mit“ für Schüler*innen des 4. Jahrgangs in Kooperation mit der Stadtbibliothek, der Regenbogenschule und der Bürgerstiftung..

Mit den Aktionen setzte die Stadt Seelze ein Zeichen für mehr Offenheit und Akzeptanz und zeigt Solidarität mit allen Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt, diskriminiert oder angefeindet werden.

Hasskriminalität und Gewalt gegen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität nehmen in den vergangenen Jahren stetig zu, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Juni 2023 berichtete. „Die Erhöhung der Sichtbarkeit queerer Lebensweisen muss daher mit der Sicherung bzw. Schaffung von Schutzräumen für nicht-heterosexuelle und nicht-cisgeschlechtliche Menschen einhergehen.“, so die Gleichstellungsbeauftragte Joyce Feig.

Am IDAHOBIT erinnern weltweit vielfältige Aktionen an den 17.05.1990, der Tag, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. „Trotzdem erleben auch heute viele Menschen der LGBTQIA+ Community immer wieder Anfeindungen und Bedrohungen – auch in Deutschland“, erklärt Bürgermeister Alexander Masthoff. So sei das Thema trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren auch heute noch hochaktuell und es brauche mehr Bewusstsein, mehr Sensibilität und somit auch mehr Unterstützung für die Betroffenen. „Mit unseren Aktionen setzen wir daher ein deutliches Zeichen für Menschenrechte, Vielfalt und Respekt und bringen unsere Solidarität mit queeren Menschen zum Ausdruck“, sagt Alexander Masthoff.

„Wir haben unser Ziel erst dann erreicht, wenn jede*r über die eigene geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung frei entscheiden kann, ohne Diskriminierung, Ausgrenzung oder Gewalt erfahren oder befürchten zu müssen. Dazu bedarf es vorbehaltlosen Akzeptanz der Community durch die Mehrheitsgesellschaft. Wir müssen gemeinsam für ein freies und selbstbestimmtes Leben aller einstehen", führt Joyce Feig aus. Dafür steht die Regenbogenflagge als weltweit bekanntes Symbol der Akzeptanz.

Lesung in der Regenbogenschule

„Es ist höchste Zeit, auch in Kinderbüchern Stereotype aufzubrechen und zu zeigen, wie wichtig es ist, Unterschiede zwischen Menschen positiv anzuerkennen“, sind sich die Autorinnen Milena Bartels und Roya Soraya zu Beginn ihrer Lesung in der Regenbogenschule einig. Die Veranstalterinnen Joyce Feig und Sabine Langbehn, Leiterin der Stadtbibliothek Seelze, bekamen finanzielle Unterstützung von der Regenbogenschule und der Bürgerstiftung Seelze, um die Lesung zu diesem aktuellen Thema für alle 4. Klässler*innen der Grundschule anzubieten.

In zwei 45-minütigen Lesungen haben Milena Bartels und Roya Soraya aus ihrem Buch "Kiezkinder – Wir mischen mit! Der Geheimplatz" vorgelesen. „Kiezkinder ist ein besonderes Kinderbuch. Es betont die Wichtigkeit von Freund*innenschaft, Toleranz und Anerkennung von Unterschieden sowie das Recht von Kindern auf Teilhabe, den eigenen Lebensraum mitzugestalten. Aber auch Unterschiede von Klasse, Herkunft, Familienkonstellationen, sozialem Status, Religion und Leben mit Behinderung finden Raum. Sie werden mit Selbstverständlichkeit erzählt und bieten dadurch vielfältige Identifikationsmöglichkeiten“, erklären die Autorinnen den Hintergründe ihres Buches.

Illustriert mit bunten Zeichnungen von Roya Soraya bietet es sich ideal für eine unterhaltsame Lesung für Kinder ab 10 Jahren an. Da das Buch thematisch sehr gut zum Aktionstag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie passt, hat die Gleichstellungsbeauftrage gemeinsam mit der Stadtbibliothek die Lesung organisiert. „Die Bibliothek unterstützt und hilft immer gern bei der Organisation von Lesungen an Grundschulen, um allen Kindern die vielfältige Welt der Kinderbücher und die Freude an Geschichten zu vermitteln. Bei dieser Lesung ist es besonders schön, dass der Gedanke dieses Tages „quasi nebenbei“ in einer phantasievollen Geschichte für die Kinder als selbstverständlich dargestellt wird. Bibliotheken sind Orte, an denen sich jede/r wohl und willkommen fühlen kann“, erklärt Sabine Langbehn.

„Es ist von großer Bedeutung, dass es Menschen gibt, die ganz selbstverständlich von verschiedenen Lebensrealitäten erzählen, die Vielfalt unserer Gesellschaft zeigen, Klischees hinterfragen und mit ihren Geschichten zum Nachdenken anregen“, erklärte Joyce Feig, woher die Idee zu eine Lesung für Kinder an diesem Aktionstag kam.

Beratungs- und Anlaufstellen für von Diskriminierungen, Anfeindungen, Gewalt betroffene LGBTQIA+-Personen

Beratungsangebote für LGBTQIA+ bei Gewalt, Krisen und Notlagen sind u. A. der Andersraum – Hannovers queeres Zentrum, Asternstraße 2, 30167 Hannover. Die Mitarbeitenden sind telefonisch unter 0511 3400 1346 oder per E-Mail an info@andersraum.de zu erreichen. Weitere Infos gibt es unter www.andersraum.de. Eine weitere Anlaufstelle ist Queerunity - Hannovers Jugendzentrum für alle LGBTIQ* Personen bis 27 Jahren, Königsworther Str. 13, 30167 Hannover. Die Die Mitarbeitenden sind telefonisch unter 0511 3400 1347 oder per E-Mail an queerunity@andersraum.de zu erreichen. Weitere Infos gibt es unter www.queerunity.de.

 

Bildunterschrift 1: Bürgermeister Alexander Masthoff (v.l.), Bibliotheksleiterin Sabine Langbehn, Karin Schallhorn von der Bürgerstiftung, die Autorinnen Milena Bartels und Roya Soraya sowie die Gleichstellungsbeauftrage Joyce Feig halten die Regenbogenfahne als Zeichen des Respekts und der Akzeptanz.