Seelze. Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung hat das Mentoring-Programm „Frau.Macht.Demokratie“ erneut aufgelegt. Interessierte Frauen erhalten darin mit Blick auf die Kommunalwahlen 2026 Gelegenheit, sich ein Jahr lang mit der Kommunalpolitik vertraut zu machen..
„Für diejenigen, die sich zukünftig politisch engagieren und unsere Gesellschaft hier vor Ort aktiv mitgestalten möchten, ist das Mentoring-Programm eine wichtige Chance, den politischen Alltag in Seelze kennenzulernen “, ermutigt Seelzes Gleichstellungsbeauftragte Joyce Feig die Seelzer Frauen zur Teilnahme. „Die Zukunft braucht starke Frauen, die sich an politischen Entscheidungen beteiligen, sich für unsere Demokratie einsetzen und auch gleichstellungspolitische Themen weiter in den Fokus rücken“, ergänzt Joyce Feig.
Wesentliches Ziel des Mentoring-Programms ist es, den Frauenanteil in der Politik zu erhöhen. Nach wie vor sind Frauen in den meisten Gremien deutlich unterrepräsentiert. Dies trifft unter anderem auch auf den Rat der Stadt Seelze zu: Unter den 39 Mitgliedern des Rates sind seit Ende August 2024 elf Frauen. Dies entspricht einem Anteil von rund 28,2 Prozent. Damit liegt der Rat der Stadt Seelze sogar leicht unter dem landesweiten Mittelwert. Zum Vergleich: Die niedersächsischen Kommunalparlamente sind durchschnittlich zu rund 31 Prozent weiblich besetzt.
„Wir alle wünschen uns einen höheren Anteil an Frauen in unseren politischen Gremien“, betont Bürgermeister Alexander Masthoff. Schließlich seien mehr als 50 Prozent der wahlberechtigten Menschen in Deutschland Frauen, doch finde sich dieses Verhältnis in den meisten politischen Gremien nicht wieder.
„Die Perspektiven, Erfahrungen und Ideen von Frauen sind elementar für ein gutes Gleichgewicht und Miteinander in unserer Gesellschaft“, unterstreicht Dr. Andreas Philippi, niedersächsischer Minister für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, in seinem Aufruf zum Programmstart. Ebenso seien erfahrene kommunalpolitisch Aktive aufgerufen, im Programm dabei zu sein. Ihre Aufgabe sei es, die Nachwuchspolitikerinnen in die Politik einzuführen, sich über die Schulter schauen zu lassen, ihre Erfahrungen zu teilen und die Neueinsteigerinnen auf dem Weg zur Kandidatur zu unterstützen. Gleichzeitig könnten auch sie von anderen Perspektiven und Impulsen ihrer Mentees profitieren, hebt Andreas Philippi hervor.
Die Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms könnten unmittelbar von den Erfahrungen politisch Aktiver profitieren. Im Verlauf des Programms könnten sie dann entscheiden, ob sie etwa für einen Ortsrat, den Rat der Stadt oder für die Regionsversammlung kandidieren möchten.
Das Mentoring-Programm wird bereits zum siebten Mal von der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V. als Kooperationspartner des Landes Niedersachsen angeboten. Es beginnt mit einer Kick-Off Veranstaltung, die für Freitag, 24. Januar 2025, in Hannover geplant ist. Drei überregionale Fachveranstaltungen sollen das Programm ebenso wie eine regionale Unterstützung durch die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ergänzen.
Bewerbungen von interessierten Frauen sowie von aktiven Mitgliedern politischer Gremien sind im September und Oktober über die Website www.frau-macht-demokratie.de möglich.