Seelze. Der Rat der Stadt Seelze hat einstimmig das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für Seelze 2035 (ISEK) verabschiedet. Damit endet eine rund zweieinhalbjährige Phase der intensiven Planung und Öffentlichkeitsbeteiligung. Erste konkrete Projekte sollen nun in Dedensen und Harenberg starten..
„Seelze wächst. Viele neue Bauvorhaben sind geplant, haben bereits begonnen oder sind nahezu abgeschlossen – und unsere Infrastruktur muss dem entsprechend mitwachsen“, betont Bürgermeister Alexander Masthoff. Dies bedeute, dass wichtige Bereiche wie die Kinderbetreuungsangebote, die Schulen, die Verkehrsanlagen und die Entwässerungssysteme an die zukünftigen Bedarfe angepasst werden müssen. Das auf 170 Seiten ausführlich beschriebene Integrierte Stadtentwicklungskonzept solle dafür auch mit Blick auf viele weitere Themen wie die Mobilität, die Daseinsvorsorge, den Wohnraumbedarf und den Klimaschutz sowie soziale, wirtschaftliche und kulturelle Belange wesentliche Antworten liefern.
„Unser wichtigstes Ziel ist es, alle Stadtteile in ihrer Gesamtheit zu stärken und nachhaltig zukunftsfähig zu gestalten“, hebt Stadtbaurat Dirk Perschel hervor. „Das ISEK bildet für alle Fragen der Stadtentwicklung in den kommenden Jahren eine tragfähige Arbeitsgrundlage“, ergänzt die Leiterin des Bauplanungsamtes Stephanie Hübner. Das Konzept sei zusätzlich die Voraussetzung für die Bewerbung um Fördermittel aus Landes- oder Bundesprogrammen und ist gemeinsam von der Stadtverwaltung, der Politik sowie zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern erstellt worden. Unterstützung fand die Stadtverwaltung durch das Büro plan zwei aus Hannover.
„Das Thema Wohnungsbau und die Stärkung der vorhandenen elf Stadtteilzentren haben wir dabei in besonderer Tiefe betrachtet“, erklärt der städtische Projektleiter Robin Hillebrecht. Das ISEK 2035 benenne einen umfangreichen Katalog an Projektideen, die dazu beitragen sollen, die im ISEK erarbeiteten Ziele zu erreichen. Da das Konzept aber zunächst nur eine Sammlung von möglichen Ideen für die zukünftige Stadtentwicklung der Stadt Seelze darstelle, sollen für die tatsächliche Umsetzung der im ISEK benannten Vorhaben jeweils separate Beschlüsse in den zuständigen Ausschüssen und Ortsräten gefasst werden. Zudem wird zukünftig im Ausschuss für Bau und Umwelt regelmäßig über die einzelnen Projekte berichtet.
Aus dem umfangreichen Katalog an Projektideen sind zudem sogenannte Startprojekte und Schlüsselmaßnahmen identifiziert worden. „Startprojekte sind Vorhaben, die kurzfristig beginnen oder auf einen dringenden Bedarf reagieren“, erläutert Robin Hillebrecht. Schlüsselmaßnahmen hätten dagegen eine langfristige Leuchtturmfunktion für die Stadtentwicklung.
„Für die tatsächliche Umsetzung der einzelnen Vorhaben werden wir erneut separate Beschlüsse einholen“, betont Stadtbaurat Dirk Perschel. Einen ersten Beschluss hat der Rat der Stadt Seelze direkt nach der Verabschiedung des ISEK 2035 gefasst: Ebenfalls einstimmig befürworteten die Ratsmitglieder die Erstellung von Ortsentwicklungskonzepten für Dedensen und Harenberg und bewilligten dafür Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 30.000 Euro.
Die Stadtverwaltung habe Dedensen und Harenberg aufgrund ihrer aktuellen Fragestellungen in der Entwicklung ihrer Ortskerne vorgeschlagen, erklärt Stephanie Hübner. In den beiden Stadtteilen sollen Perspektiven zur zukünftigen Ausrichtung der Ortsmitte formuliert werden. Während in Harenberg unter anderem auch der Neubau der Grundschule und der Kindertagesstätte am westlichen Ortsrand berücksichtigt werden sollen, ist in Dedensen die Entwicklung des Schulstandortes sowie weiterer vor Ort bestehender sozialer Angebote zu beachten. Die unterschiedlichen Interessen der Vereine, der Feuerwehr, des Ortsrats sowie von Initiativen und vielen weiteren Beteiligten im Ort sollen in den Prozess einfließen.
„Die Erstellung solcher Ortsentwicklungskonzepte soll in allen elf Stadtteilen der Stadt Seelze erfolgen“, unterstreicht Bürgermeister Alexander Masthoff. Aufgrund begrenzter finanzieller und personeller Kapazitäten könne dies allerdings nur in einzelnen Abschnitten erfolgen. Der Prozess zur Konzeptarbeit soll auf eine Bearbeitungsdauer von rund zwölf Monaten pro Stadtteil begrenzt sein.
„Die Erarbeitung und die Aufstellung des Konzeptes erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Dorfgemeinschaft und Ortspolitik“, erläutert der Bürgermeister. Die Stadtverwaltung wird für die Erstellung der Ortsentwicklungskonzepte mit einem externen Planungsbüro zusammenarbeiten und empfiehlt die Bildung einer festen Projektgruppe in den jeweiligen Stadtteilen.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für Seelze 2035 (ISEK) ist auf der städtischen Internetseite unter www.seelze.de/isek verfügbar. Neben dem vollständigen Bericht plant die Stadtverwaltung auch eine Kurzfassung, die voraussichtlich im dritten Quartal 2024 erscheinen soll.