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Verfahren eingestellt: Vater soll eigene Kinder missbraucht haben

Laatzen.

Ben* und Marko* aus Laatzen sind vier und fünf Jahre alt. Die beiden Kinder sollen von ihrem leiblichen Vater mehrfach sexuell missbraucht worden sein. Die Mutter der beiden, Sabine A.*, zeigte ihren Mann deswegen an. Der angestrebte Prozess platzte, das Verfahren wurde eingestellt, der Vater soll auch weiterhin das Besuchsrecht haben.

Am 12. Juli 2016 berichteten die beiden Kinder ihrer Mutter die sexuellen Übergriffe ihres eigenen Vaters. „Noch am selben Tag konfrontierte ich ihn, warf ihn aus der gemeinsamen Wohnung in Laatzen und holte mir einen Scheidungsanwalt“, so Sabine A. Sie schaltete den Weißen Ring ein und bekam einen Opferanwalt gestellt. Mit Drohungen und Waffen soll er die Kinder zu den sexuellen Handlungen genötigt haben. „Der Opferanwalt war immer sehr zuversichtlich und sprach davon, dass der Prozess voraussichtlich jetzt im November starten sollte. Er rechnete fest mit vier bis sechs Jahren Gefängnis für ihn“, so die Mutter. Vor wenigen Wochen dann der Schock: Der Anwalt teilte Sabine A. mit, dass der Prozess aufgrund von Mangel an Beweisen eingestellt werde. Der Grund: Die Aussagen der Kinder seien laut einer Gutachterin aufgrund des Alters nicht aussagekräftig. „Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, erhält mein Noch-Mann wieder das Besuchsrecht, ebenso wie das Sorgerecht“, teilte Sabine A. mit.

Auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Hannover schilderte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge, dass sich eine Psychologin mit den beiden Kindern zusammengesetzt hatte. „Die Gutachterin erklärte, dass etwas passiert sein könnte, allerdings könne sie dies nicht mit Sicherheit bestätigen.“ Da auch bei der Hausdurchsuchung keine belastenden Beweise gefunden wurden, „mussten wir in diesem Fall für den Angeklagten entscheiden“, stellte Klinge dar. Die einzige Chance von Sabine A. wäre das Familiengericht. Hier könne sie dem Vater den Umgang verbieten, wenn eine Kindeswohlgefährdung bestehe. Doch auch hier soll sie nach eigenen Angaben gescheitert sein. Die Mutter von Ben und Marko schaltete einen zweiten Opferanwalt ein. Doch auch der zweifelte an den Chancen, dem mutmaßlichen Peiniger der beiden Jungs das Besuchsrecht zu verwähren.


*Die Namen der Betroffenen wurden von der Redaktion geändert.