Ronnenberg / Laatzen.
Unbekannte Trickbetrüger haben am gestrigen Montag dank aufmerksamer Bankmitarbeiter und eines hellhörigen Angehörigen gleich zweimal vergeblich versucht, mit der Masche des falschen Polizeibeamten ein Seniorenehepaar aus Ronnenberg und eine 79-Jährige aus Laatzen um ihr Erspartes zu bringen.
Bereits am Sonntag, 7. Januar, gegen 22 Uhr, hatte die Laatzenerin von einer "Polizeibeamtin, namens Cornelia Jung" einen Anruf erhalten. Die Frau tischte der Seniorin eine der vielen typischen Geschichten auf. In diesem Fall von einer rumänischen Diebesbande, auf deren Liste nun auch die 79-Jährige stehen würde. In diesem Zusammenhang verwickelte die Anruferin die ältere Dame gekonnt in ein Gespräch, kitzelte Informationen über deren Vermögensverhältnisse heraus und erklärte schließlich, dass ihr Geld auf der Bank nicht sicher sei. Im Weiteren gab sie der Seniorin Ratschläge an die Hand, um am nächsten Morgen ohne Probleme ihr Erspartes bei der Bank abheben zu können. Am Montagmorgen meldete sich dann ein "Herr Bader", der angab, bei der Polizei in Laatzen zu arbeiten. Nachdem der falsche Beamte mit der 79-Jährigen noch einmal die Vorgehensweise des Geldabhebens durchgegangen war, suchte die Dame nacheinander zwei Bankfilialen auf. In der zweiten Filiale in Gleidingen verständigte der zuständige Berater schließlich die Polizei und verhinderte damit, dass die Seniorin 44.000 Euro abhob.
Ein ähnlicher Sachverhalt ereignete sich am Montag in Ronnenberg. Hier hatten es die falschen Polizeibeamten - "Herr Nowak", "Herr Schneider" sowie eine Polizistin auf das Geld eines Seniorenpaars (78 und 84 Jahre alt) abgesehen. Die Masche: Auch hier erklärten die unterschiedlichen, sich abwechselnden Telefongesprächspartner, Rumänen festgenommen zu haben, fragten die beiden geschickt nach ihren Vermögensverhältnissen aus und verängstigten es. Der 84-Jährige befolgte daraufhin letztlich den vermeintlich guten Rat der Beamten und suchte eine Bankfiliale, dieses Mal in der Stadtmitte, auf. Glücklicherweise scheiterte der Senior dort an einem Angestellten, den die Summe von 20.000 Euro misstrauisch machte. Zeitgleich wurde auch der Neffe des Paars aktiv und verständigte die Polizei, nachdem er im Rahmen eines Anrufs von der zu Hause wartenden 78-Jährigen von dem Vorhaben des Geldabhebens im Zusammenhang mit den ominösen Polizeibeamten erfahren hatte.
Da es in den zurückliegenden Wochen sowohl in der Stadt als auch im Umland zu etwa zwölf weiteren Anrufen von falschen Polizeibeamten gekommen und letzten Endes auch dabei geblieben war, appelliert die Kripo weiterhin, wachsam und misstrauisch zu bleiben.