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Prunkvolle Hochzeit bei den Welfen

Pattensen / Region.

Ernst August Erbprinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, und Prinzessin Ekaterina von Hannover wurden heute in der Marktkirche Hannover vom Loccumer Abt und früheren Landesbischof Horst Hirschler getraut. Das Paar hat sich im Rahmen einer privaten Zeremonie vor rund 600 geladenen Gästen das Ja-Wort gegeben.
Das Brautkleid hat Designerin Sandra Mansour, eine langjährige Freundin der Braut, als persönliches Hochzeitsgeschenk entworfen. Das Brautpaar bedankte sich vor allem bei den vielen Helfern und Unterstützern, die diesen Tag mitgestaltet haben: „Unser besonderes Dankeschön gilt unseren Mitarbeitern und den vielen regionalen Unterstützern, die uns an unserem Hochzeitstag unvergessliche Momente beschert haben!“
So sang der Knabenchor Hannover bei der feierlichen Zeremonie von der Empore der Marktkirche mit 60 Sängern zwei Stücke von Georg Friedrich Händel und erinnerte musikalisch daran, dass es bereits 300 Jahre vor der Hochzeit des hannoversch-britischen Paares Verbindungen zwischen London und Hannover gab: Das Stück „Zadok the priest“ aus den Coronation Anthems komponierte Händel für den Welfen Georg II. Seit 1727 wurde es bei jeder Krönung eines britischen Monarchen gespielt, zuletzt 1953 für Queen Elizabeth. Nach der Trauungszeremonie erklang von Johann Sebastian Bach der Schluss-choral der Kantate 147: „Jesu bleibet meine Freude“. Zum feierlichen Abschluss des Gottesdienstes sang der Knabenchor Hannover Händels berühmtes Halleluja aus dem Messias. Es spielte das Barockorchester L’Arco, dirigiert vom Leiter des Knabenchores, Professor Jörg Breiding.
Rund 100 Schützenbrüder der Schützenbruderschaft „Das Große Freie“ standen nach der Trauung vor der Marktkirche mit den Fahnen und in den Uniformen ihrer jeweiligen Vereine Spalier. Die  Schützenbruderschaft vertritt Vereine aus 14 Orten von Anderten bis Haimar. Das Jagdhornbläserkorps „Das Große Freie“ spielte vor der Marktkirche zur Begrüßung des Brautpaares, bevor dies in einer geschlossenen Kutsche zum Empfang ins Galeriegebäude Herrenhausen fuhr. Die Kutsche – eine Leihgabe des Landgestüts Celle – hat eine besondere Geschichte: Der Urururgroßvater des Bräutigams, der spätere König Georg V., hat den Zweisitzer bereits bei seiner Hochzeit mit Marie von Sachsen-Altenburg im Februar 1843 benutzt. Begleitet wurde der Vierspänner von Reitern des Landgestüts Celle und Reitern der Polizei. Der Großvater des Bräutigams hat die Kutsche dem Landgestüt in den Fünfzigerjahren geschenkt – als Dank dafür, dass während der Bombennächte des Krieges welfische Kunstschätze nach Celle ausgelagert werden konnten.
Nach der Trauung empfing das Brautpaar 600 geladene Gäste im Galeriegebäude in Herrenhausen – und dort hieß Dirigent Ernst Müller die Besucher mit seinem Orchester willkommen. Für den Leiter des „Hausorchesters Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Hannover“ schließt sich damit ein Kreis: Er hat b-reits für den Großvater des Bräutigams gespielt; erstmals, als dieser 1967 eine Feier für seine Mitarbeiter ausrichtete. Später machte er bei der Taufe des Erbprinzen auf der Marienburg Musik, ebenso wie im österreichischen Grünau bei der Taufe von dessen Schwester Alexandra.
Erbprinz Ernst August und Prinzessin Ekaterina von Hannover beschlossen den Tag mit einer privaten Feier auf Schloss Marienburg, für dessen Erhalt sich der Erbprinz seit Jahren einsetzt. Das Paar wird im Laufe des Sommers in die Region Hannover ziehen.