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„Pits and Pride“: Fernsehsender rückt Gehrdener Schüler ins Rampenlicht

Foto: privat.

Gehrden. Mit der gelungenen Premiere des Theaterstücks „Pits and Pride“ vor komplett besetzten Zuschauerreihen, welches auf dem 2014 erschienenen Film „Pride“ basiert, haben die etwa 60 Schüler der beiden Kurse Darstellendes Spiel am Matthias-Claudius-Gymnasium in Gehrden ein auch heute noch aktuelles Statement abgegeben. „Es wird die Wichtigkeit von Werten wie Solidarität und Zusammenhalt vermittelt, die auch heutzutage von großer Bedeutung sind“, so Emma Lindemann, eine der zahlreichen Darstellerinnen und Darsteller. Sogar der Norddeutsche Rundfunk (NDR) war bei der zweiten Aufführung zugegen, um einen Beitrag für die Sendung „Hallo Niedersachsen“ zu drehen..

„Endlich hat es geklappt. Das lange Warten hat sich gelohnt“, äußert sich der Lehrer und Co-Regisseur Ludger Deters begeistert über den Besuch des NDR-Teams. Dies war eine erhebliche Anerkennung für die Schüler des zwölften Jahrgangs, die das Theaterstück darbieten – insgesamt fünf Stunden mit zwei Kameras begleitete das Aufnahme-Team die Schüler vom Warm-up vor dem Auftritt über Interviews bis hin zur gesamten Darstellung, welche in Ausschnitten den Bericht des 6. Junis im Rahmen von „Hallo Niedersachsen“ untermalten.

„Pits and Pride“ basiert auf wahren Vorkommnissen: Die Geschichte spielt 1984 in Großbritannien, während sich eine Gruppe junger Aktivisten der LGBTQ+-Community aus London mit den streikenden Bergarbeitern solidarisieren möchte – sie nennen sich „Lesbians and Gays Support the Miners“ (LGSM). In einer Zeit, in der Großbritannien von den Restriktionen der Thatcher-Ära bedrängt wird, entscheiden sich Charaktere wie Mark Ashton (Julius Herzig), Jonathan Blake (Sebastian Kokoska), Dai Donovan (Jan van de Pol), Steph Chambers (Mattea-Vianne Kuhlewind), Joe „Bromley“ Cooper (Tom Mikley) und Gethin Roberts (Ben Sievers) mit ihrer Geschichte für Tapferkeit, Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit einzustehen, da sie gemeinsame Erfahrungen von Ausgrenzung und Unterdrückung mit den Minenarbeitern teilen.

Ein ganzes Schulhalbjahr lang bereiteten sich sowohl die Schauspieler, die Band, als auch die Bühnen- und Kostümbildner, Requisiteure sowie Licht- und Tontechniker akribisch auf ihre insgesamt vier Aufführungen vor – auch eine ganze Probenwoche auf der Wewelsburg wurde fleißig genutzt. „Das ist eigentlich ein Highlight der Schullaufbahn, könnte man fast sagen […]“, so Julius Herzig, einer der Hauptdarsteller, über die jährlichen Theateraufführungen des MCGs.

Nach den ersten zwei gelungenen Aufführungen mit knapp 1.000 Zuschauern äußerte sich Fred Ritzer, Hauptverantwortlicher des Stücks, sehr positiv: „Es gibt keine Totalausfälle. Es gibt richtig viele, die gut sprechen, die gut spielen und von vornherein engagiert waren.“ Ludger Deters ist ebenso zufrieden und glücklich: „Ich bin stolz auf die Leistungen der Jugendlichen.“ Die Mühe hat sich bezahlt gemacht.

Viel Beifall erhielt auch die live eingespielte Musik der 80er Jahre, die von der Band um Justin Zsebe (Bass), Niklas Kaspari (Schlagzeug) sowie Moritz Greven am Klavier dargeboten wurde. Gesanglich beeindruckten die beiden Zwölftklässlerinnen Lieselotte Daniel und Sarah Döding sowie Jan van de Pol und der ehemalige MCG-Schüler Rico Müller. Als Ehrengäste erhielt die Lehrerband des MCGs um Fred Ritzer, Johannes Dörrie, Axel Hammerl und Herbert Muschik einen einmaligen Auftritt im 80er-Jahre-Outfit – das gesamte Publikum war mitgerissen und konnte sich Fotos kaum verkneifen. Das Team der Technik-AG, unterstützt von den ehemaligen Schülern Jan Koch und Hanko Neumann, untermalte die Vorstellungen mit Licht- und Tontechnik souverän.

Das Publikum zeigte sich voll des Lobes – bereits während der Pause haben die Besucher insbesondere die herausragende Leistung der schauspielerischen Darbietungen sowie das professionell erarbeitete Arrangement gelobt. Neben reichlich Szenenapplaus ernteten Darsteller ebenso wie die Musiker stehende Ovationen zum Ende. Auch der Schulleiter Christian Schmidt eilte nach dem Auftritt im Affekt auf die Bühne und bedankte sich bei den Mitwirkenden für ihr eindrucksvolles Engagement. „Ihr wart bombastisch. Es war einfach toll“, lobte er seine Schüler.

Prominente Gäste waren bislang unter anderem der Gehrdener Bürgermeister Malte Losert, die stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Wicke sowie der Grünen-Politiker und Fraktionsvorsitzende Heinz Strassmann – die Dernière besucht der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Christian Fühner. Daneben belobigte auch SPD-Politikerin und Mitglied des Landtags Claudia Schüßler „die starke und berührende Aufführung“ der Jugendlichen.

Ein letztes Mal führen die Schüler „Pits and Pride“ am Montag, 10. Juni, ab 18 Uhr in der Aula des Matthias-Claudius-Gymnasiums der Öffentlichkeit vor. Der Eintritt ist kostenlos – Spenden für die jungen Aktivisten und Bergarbeiter sind immer erwünscht!

Interessierte finden den gesamten Beitrag des NDR bezüglich des Theaterstücks in der ARD Mediathek unter dem Schlagwort „Schülermusical „Pits and Pride“ in Gehrden“.