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Die Landesarmutskonferenz (LAK) Niedersachsen hat auf ihrer Mitgliedersammlung im November Thomas Uhlen von der Caritas in Niedersachsen einstimmig zum neuen Sprecher gewählt. Er löst als Vertreter der niedersächsischen Wohlfahrtsverbände in diesem Amt Martin Fischer von der Diakonie in Niedersachsen ab, der sich neuen beruflichen Herausforderungen widmet. Meike Janßen vom Sozialverband Deutschland Landesverband Niedersachsen und Lars Niggemeyer vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen wurden in ihrem Amt als LAK Sprecher bestätigt.
Die LAK Niedersachsen betont, dass sie die Ansätze der neuen Landesregierung zur Armutsbekämpfung kritisch begleiten und ihre Forderungen den Abgeordneten der demokratischen Parteien im Landtag präsentieren werden. Sie wird auch im neuen Jahr den Kontakt zu Betroffenen und ihren Initiativen ausbauen. Am Sonntag, 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, wird sie von 14 bia 16 Uhr gemeinsam mit der Gruppe „Gnadenlos Gerecht“, einer Initiative von Armutsbetroffenen, eine öffentliche Aktion auf dem hannöverschen Weihnachtsmarkt unter dem Namen „Wohnungsnot? Eine harte Nuss!“ veranstalten.
LAK Sprecher Thomas Uhlen (Caritas in Niedersachsen) betont: „Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen ist ein einzigartiges Netzwerk zur Bekämpfung von Armut auf Landesebene. Sie legt immer wieder auch mit kreativen Mitteln den Finger in eine offene Wunde: Armut und damit die Spaltung unserer Gesellschaft in einem der reichsten Länder der Erde. Ich freue mich auf meine Aufgabe, die LAK bei der Bekämpfung von Armut in Niedersachsen zu unterstützen. Die LAK begrüßt es, dass sich die neue Landesregierung im Koalitionsvertrag auch zur Armutsbekämpfung verpflichtet und hier die Landesarmutskonferenz weiter fördern und entwickeln will. Was Armutsbekämpfung angeht reichen die Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag aber nicht. Die LAK fordert auf dem Gebiet der wachsenden Wohnungsproblematik einen massiven Ausbau des sozialen Wohnungsbaus und eine zielgruppenorientierte Wohnungsversorgung.“
Meike Janßen und Lars Niggemeyer weisen als Sprecher außerdem darauf hin: „Im neuen Koalitionsvertrag werden lediglich Alleinerziehende und Kinder erwähnt als überdurchschnittlich von Armut betroffene Personengruppen. Erwerbslose besitzen aber ebenfalls ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko, vor allem Langzeitarbeitslose sind nachhaltig von gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt. Die LAK fordert einen dauerhaften, ausreichend finanzierten sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose.“
Die Armutsgefährdungsquote lag 2016 in Niedersachsen bei 16 Prozent und entsprach damit dem Niveau des Vorjahres. Laut Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) galten danach circa 1,25 Millionen Menschen in Niedersachsen als armutsgefährdet. Das ist fast jeder sechste Niedersachse. Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen wurde 1995 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen. Details und aktuelle Mitglieder siehe anbei.