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Historische Funde bei der B217 Sanierung entdeckt – Ein Gutachten gibt Einblicke in die Vergangenheit

Foto: Subke.

Holtensen. Bei der Sanierung der B217 in Holtensen (Wennigsen) kam es zu diversen Verzögerungen, Problemen auf den Umleitungsstrecken und großen Behinderungen von Anwohnern und ortsansässigen Gewerbetreibenden. Doch auch historische Bauwerke wurden gefunden, zu denen es nun ein Gutachten gibt..

Am 28. August 2023 begannen die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt in Holtensen und sorgten seitdem regelmäßig für Ärger. Bedarfsampeln fehlten, Hinweisschilder zu den Gewerbetreibenden kamen verspätet, die Winterpause verzögerte die Bauarbeiten und die Umleitungsstraßen und Anwohner wurden stark beansprucht. Dann wurden im Mai alte Bauwerke unter der Ortsdurchfahrt, Kreuzung B217 /L389, gefunden.

„Im Rahmen des Straßenbaus sind trotz systematischer Vorarbeit im Bereich des vierten Bauabschnittes (direkt im zukünftigen Kreuzungsbereiches Knotenpunkt B 217 / L 389) unerwartet alte bauliche Strukturen im Baugrund zutage getreten“, erklärte Martin Klose, Sprecher der Landesstraßenbehörde auf Nachfrage, „Diese waren zuvor unbekannt und in den Bestandsplänen nicht enthalten.“ Dies komme bei Bauarbeiten in Ortsdurchfahrten häufig vor und müsse nun zügig untersucht werden, um bauliche Verzögerungen zu minimieren.  

Die Archäologen kamen und untersuchten die Funde, glücklicherweise ohne größere Verzögerungen zu verursachen und errangen einige Erkenntnissen zu den alten Bauwerken. Die Auswertung der Untersuchungen wurde von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Region Hannover vorgenommen.

„Im Rahmen der Bauarbeiten wurden verschiedene bauliche Strukturen freigelegt. Zum einen eine alte Wegeoberfläche (oder ein Wegeunterbau) aus großen Steinblöcken, zum anderen eine Ost-West verlaufende Mauer aus Bruchsandstein mit Gewölbeansatz. Deren gegenüberliegendes Pendant ist durch einen nachkriegszeitlichen Kanal zerstört worden“, erklärt ein Sprecher der Region Hannover, „Des Weiteren ist noch die unterste Fundamentlage aus Bruchsteinen einer möglichen Gebäudeecke aufgedeckt worden.“ Das Steinpflaster ist wohl chausseebauzeitlich (18. Jahrhundert). Bei dem linearen Mauerbefund mit Gewölbeansatz scheint es sich laut Regionssprecher um den Rest eines überwölbten, wegeparallel verlaufenden Kanals zu handeln, wohl ebenfalls chausseebauzeitlich.

Die Chaussee Hannover-Hameln wurde zwischen 1763 und 1777 gebaut. Auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme (1783) ist die fertiggestellte Chaussee bereits eingezeichnet, im Kreuzungsbereich Holtensen zudem steinerne Strukturen einer Brückensituation. Für Holtensen ist zudem ein Barrierhaus (Zollhaus) überliefert, hier wurde Wegegeld für die Chausseenutzung erhoben.