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Heute ist Weltkrebstag

Region.

Die Diagnose ist schockierend: Krebs. Jeder vierte Mensch in Deutschland ist 2014 an Krebs erkrankt. Längst schon ist die Diagnose kein Todesurteil mehr: Bei mehr als 100 verschiedenen Krebsarten sind Verlauf und Überlebenswahrscheinlichkeit ganz unterschiedlich. Den Weltkrebstag am 4. Februar nimmt das Gesundheitsamt der Region Hannover zum Anlass, Zahlen und Fakten etwas genauer zu beleuchten.

Nach wie vor erkranken mehr Männer als Frauen an Krebs. 2014 wurden in der Region Hannover bei Männern 3.690 Neuerkrankungen diagnostiziert, bei Frauen  waren es 3.553. Die häufigste Erkrankung ist hier noch immer der Prostatakrebs; häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs.

7.243 Neuerkrankungen wurden im Jahr 2014 (aktuellste Zahlen) in der Region Hannover registriert – mit 4.125 in den 20 Umlandkommunen etwas mehr als in der Landeshauptstadt Hannover (3.118 Neuerkrankungen).  „FĂĽr fast alle Krebsarten steigt das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Lebensalter. Da auf dem Land deutlich mehr ältere Menschen leben, als in der Stadt, werden dort auch häufiger entsprechende Diagnosen gestellt“, sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover. Um die Zahlen vergleichbar zu machen, werden die Altersunterschiede statistisch herausgerechnet; man spricht dabei von „Altersstandardisierung“. Das Ergebnis: 417 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner  im Umland, 418 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner  in der Stadt Hannover im Jahr 2014.

DemgegenĂĽber gibt es in der Landeshauptstadt mehr krebsbedingte Todesfälle als im Umland:  Wurden in der Stadt 2014 194,9 Todesfälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet, waren es im Umland 183,1.

Die positive Nachricht: In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen leicht rückläufig (2008: 433 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner, altersstandardisiert; 2014: 418 Neuerkrankungen). Die Ursachen dafür sind vielfältig: „Schwankungen solcher Zahlen haben auch immer etwas mit Methoden der Früherkennung zu tun“, sagt Dr. Yilmaz. Je besser die Früherkennung, desto häufiger wird eine Erkrankung gefunden. „Ein frühes Erkennen erhöht zum einen die Überlebenswahrscheinlichkeit, erhöht zum anderen aber auch die Zahl der Neudiagnosen.“ Seit 1970 hat sich die Zahl von Krebsneuerkrankungen in Deutschland nahezu verdoppelt. Ursache dafür ist vor allem die gesamtgesellschaftliche demographische Alterung.

So viele verschiedene Krebsarten es gibt, so viele verschiedene Risikofaktoren gibt es. Eine Erkrankungsursache ist häufig schwer zu identifizieren, weil sie oftmals viele Jahre vor ihrer Diagnose entstehen. Grundsätzlich lässt sich gegen Krebs vorbeugen – aber nicht immer und nicht bei jedem. Es gibt Krebsarten, die unabhängig vom individuellen Verhalten auftreten und sich nicht verhindern lassen. Auch Früherkennungsuntersuchungen sind nicht für alle Tumorformen sinnvoll. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten aber mindestens 30 Prozent aller Krebserkrankungen weltweit als vermeidbar. „Wer gesund lebt und bekannte Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht und Bewegungsmangel vermeidet, der kann das Risiko für einige häufigere Krebsarten wie Lungenkrebs, Darmkrebs oder auch Gebärmutterhalskrebs erheblich senken“, sagt Dr. Yilmaz.

 

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

- Zahlen der Neuerkrankungen sind in den vergangenen zehn Jahren leicht rückläufig

- Mehr Krebserkrankungen im Umland, da dort mehr ältere Menschen leben

- Es erkranken mehr Männer als Frauen an Krebs

- Häufigste Krebserkrankung beim Mann: Prostatakrebs (gefolgt von Lungen- und Darmkrebs)

- Häufigste Krebserkrankung bei der Frau: Brustkrebs (gefolgt von Darm- und Lungenkrebs)