Barsinghausen.
Seit Jahrzehnten ist Rosemarie Struß ehrenamtlich in Barsinghausen tätig und wurde heute in einer öffentlichen Sondersitzung des Rates der Stadt Barsinghausen im Sporthotel Fuchsbachtal zur Ehrenbürgerin ernannt.
Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Ehre, die die Stadt Barsinghausen zu vergeben hat. Sie ist verbunden mit der Verleihung einer Ehrennadel mit Brillanten. Bürgermeister Marc Lahmann würdigte die Verdienste von Rosemarie Struß, die - neben ihrem jahrzehntelangen politischen Engagement - Mitbegründerin der 1973 gebildeten „Seniorengruppe Am Buchhorn“ ist. Ihrer Initiative und Koordination verdanken die Bürger bis heute auch den Wochenmarkt in Barsinghausen. Bereits 1984 hob sie als Gründungs- und Vorstandsmitglied den Verein zur Förderung von Städtepartnerschaften aus der Taufe. Dieser Impuls führte 1988 zur Ausländerbetreuung in der Mariengemeinde und seit 1990 zur Asylbewerberbetreuung im Verein „Die Brücke“ in der Petrusgemeinde.
Waren Tagesmütter in Barsinghausen 1992 weitgehend unbekannt, so bedurfte es des Anstoßes von Rosemarie Struß zu deren Einführung und Organisation. Daneben findet ihre seit 24 Jahren fortlaufende Übernahme von Patenschaften für Kinder des Barsinghäuser Kinderheimes weitläufige Beachtung. Auch der seit 1993 geförderte Jugend- und Praktikantenaustausch zwischen Mont-Saint-Aignan und Barsinghausen ist Struß´ Ideenvielfalt zu verdanken. Seit 2005 sind mit ihrem Namen die Gründung des internationalen Frauentreffs, Veranstaltungen der Landesarbeitsgemeinschaft „Soziale Brennpunkte“ und die Mitgründung des Stadtteiltreffs Goethestraße verbunden. Organisation und Durchführung des monatlichen „Abends der Begegnung“ und der Kochkurse für ausländische Frauen in der Bert-Brecht-Schule in den Jahren 2013 und 2014 nahmen ihren Einfluss auf das Erscheinen eines internationalen Kochbuches mit ausländischen Frauen im Jahr 2015 unter der Federführung von Rosemarie Struß. Rosemarie Struß hatte bereits vor mehr als 50 Jahren mit der Integrationsarbeit begonnen, als die ersten spanischen Arbeitskräfte in der Baufirma ihres Vaters anfingen. Das Thema Integration zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Rosemarie Struß und sie gab zu verstehen, dass sie ihre bisherige Arbeit bei vorhandener Zeit gerne in einigen Bereichen fortführen möchte. 1997 wurden die Aktivitäten von Rosemarie Struß bereits mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.
Rosemarie Struß´ Tochter Dagmar sprach im Namen der Familie und erinnerte daran, dass ihre Mutter sich lebenslang für Menschen, die anders sind, eingesetzt hat und dabei versucht hat, den Menschen die Angst vor Anderen zu nehmen.
In ihrer Dankesrede erwähnte Rosemarie Struß ihre vielen Wegbegleiter und dankte insbesondere ihrer Familie und ganz besonders ihrem Mann Hans-Gerd. „Alleine hätte ich die vielen Projekte nie machen können“, so Struß, die laut Lahmann als strahlendes Licht für alle Ehrenamtlichen der Stadt steht.
Vor der heutigen Ernennung wurden nur vier weitere Bürger mit der besonderen Auszeichnung geehrt: Der ehemalige Bürgermeister und NFV-Präsident Karl Rothmund, die ehemaligen Bürgermeister Wilhelm Heß und Walter Theil sowie Dieter Lohmann, der sich um das Besucherbergwerk verdient gemacht hat. Mit Rosemarie Struß ist nun einer Frau diese Ehre zuteilgeworden. Am Schluss der Feierlichkeiten trug sich Rosemarie Struß in das goldene Buch der Stadt Barsinghausen ein.