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Dorfläden: Erfahrungsaustausch in Altenhagen I

Das kommt uns in die Tüte: Von links Norbert Lütke (ArL), Andreas Baenisch (Dorf-Kultur-Erbe) und Prof. Dr. Axel Priebs (Region Hannover) beim Shoppen im Dorfladen Altenhagen I. Quelle: Region Hannover/Sonja Höfter

Altenhagen I.

„Dorfläden sichern nicht nur die Nahversorgung, sie sind oft auch so etwas wie die Seele des Ortes. Sie stärken die Gemeinschaft und fördern als soziale Treffpunkte das gemeinsame Engagement“, würdigte Prof. Dr. Axel Priebs, Umwelt- und Planungsdezernent der Region Hannover, in seinem Grußwort das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, die sich in Initiativen für den Betrieb oder die Neugründung von Dorfläden einsetzen. Über 30 Mitglieder von insgesamt 13 Vereinen und Genossenschaften waren auf Einladung der Region Hannover und des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL) zum Erfahrungsaustausch ins Dorfgemeinschaftshaus nach Altenhagen I gefolgt.

„Der Bäcker hat geschlossen, der Fleischer hat dicht gemacht und die Filialen der Post und Bank haben ihre Zweigstellen schon längst aufgegeben. Besonders die kleinen Ortschaften leiden unter der Entwicklung im Einzelhandel“, umriss Priebs die Lage: „Umso erfreulicher ist es, dass es in unseren Dörfern Bürgerinnen und Bürger gibt, die diesem Negativtrend trotzen und das Geschäft selbst in die Hand nehmen.“

Als Gastgeber des inzwischen fünften Netzwerktreffens der Dorfläden stellten Andreas Baenisch und Christiane Rusch das Projekt „Dorf-Kultur-Erbe“ vor und führten durch den vor knapp zwei Jahren in Altenhagen I eröffneten Dorfladen in der Spiegelberger Straße. Ihre Erkenntnis nach über zwei Jahren Betrieb: „Die Beteiligung vieler Einwohnerinnen und Einwohner ist ganz wichtig für den Erfolg und um die Motivation während des Projektes aufrecht zu erhalten. Erfolgsentscheidend ist es, nicht nur seine eigenen Ideen einzubringen, sondern vor allem darauf zu achten, dass die Ideen von anderen nicht verloren gehen.“

Im September 2014 öffnete das kleine Geschäft für den täglichen Bedarf in der Ortsmitte von Altenhagen I, das auch Kneipe und Café ist. Andreas Baenisch und Christiane Rusch blicken stolz auf die bisherigen Geschäftsjahre zurück „Wir schreiben schwarze Zahlen. Von 2015 auf 2016 hatten wir sogar eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent zu verzeichnen.“

„Der Dorfladen muss dabei nicht immer Endstation aller Bemühungen sein“, betonte Norbert Lütke vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser nach dem Rundgang: „Der Dorfladen ist vielmehr die erste Stufe der Neugestaltung des Dorfes.“ Er verwies auf die Fördermöglichkeiten seines Amtes für anschließende Projekte.

Auch die Region Hannover unterstützt die Initiativen finanziell: durch Zuschüsse für Machbarkeitsstudien oder Beratungsleistungen sowie durch Seminare und Workshops.. Die nächste Schulung mit den Inhalten „Erfolgskennzahlen, Kalkulation und Preisgestaltung im Lebensmitteleinzelhandel und Café“ findet am 12. Mai von 9 bis 17 Uhr im Haus der Region in Hannover statt. Weitere Info-Veranstaltungen zur „Lebensmittelhygiene in der Praxis“ und „Sortimentspolitik und Warenpräsentation im Lebensmitteleinzelhandel“ sind für den Sommer 2017 bzw. das Frühjahr 2018 geplant. Die Seminare basieren auf den Wünschen der Dorfladen-Initiativen.