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Die Polizeidirektion (PD) Hannover zieht ein positives Fazit ihres Präventionseinsatzes zu Silvester. Der Großteil der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel ist in der Innenstadt und im Umland von Hannover ruhig vonstatten gegangen. Die Polizei hat 354 sogenannte Polenböller beschlagnahmt, aber nur wenige Straftaten zu verzeichnen.
Die PD Hannover hat auch in diesem Jahr insbesondere in der Innenstadt, rund um den Kröpcke und den Hauptbahnhof, mehr Präsenz gezeigt und war jederzeit für die Mitbürger ansprechbar. In der City von Hannover aber auch im Umland feierten tausende Menschen bei ausgelassener Stimmung und in friedlicher Atmosphäre. Ein ausgesprochen positives Resümee zieht die Einsatzleiterin in der Innenstadt, Gwendolin von der Osten: "Unser Konzept ist vollends aufgegangen. Wir haben uns stets unter den Feiernden aufgehalten, waren dadurch gut sichtbar und haben direkten Kontakt zu unserer Bevölkerung gehalten. Das hat mit Sicherheit auch den einen oder anderen Straftäter abgeschreckt." Nur selten mussten die Einsatzkräfte tatsächlich eingreifen. Meist stellten die Beamten dabei kleinere Streitigkeiten fest. Ein besonderes Augenmerk legte die PD Hannover in diesem Jahr aber auch auf illegale Feuerwerkskörper. So beschlagnahmten die Beamten allein in der Innenstadt in der Silvesternacht 108 sogenannte "Polenböller" und deren ehemaligen Besitzer müssen sich nun wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verantworten. "Leider haben wir zwei verletzte Kinder zu beklagen. Besonders schlimm hat es eine Neunjährige getroffen, die offenbar nach einer Explosion eines Feuerwerkskörpers vor dem Gesicht mit schweren Verletzungen zur stationären Behandlung in eine Klinik gebracht werden musste", so die Einsatzleiterin.
Aber auch außerhalb der City hatte die Polizei gut zu tun. Neben mehreren mit Feuerwerkskörpern gesprengten Briefkästen sowie Containerbränden in der Stadt und im Umland kam es auch zu einem Zimmerbrand in Ronnenberg (wir berichteten) sowie zu zwei kleineren Bränden an Balkonen in Linden-Süd und am Mühlenberg. Gegen 22 Uhr erstatteten zwei Passanten in Ricklingen Anzeige. Sie waren aus einer Wohnung an der Straße Auf der Papenburg mit Böllern beworfen worden und haben offenbar Knalltraumata erlitten. Eine anschließende durch die Staatsanwaltschaft Hannover angeordnete Durchsuchung der Wohnung des 24-jährigen Tatverdächtigen ließ die Einsatzkräfte staunen. In der Wohnung beschlagnahmten Sie 261 verbotene, pyrotechnische Gegenstände - darunter 246 sogenannte "Polenböller" und vier Nebeltöpfe. Im Rahmen von Feierlichkeiten im Hannover Congress Centrum (HCC) zeigte eine 18 Jahre alte Frau gegen 2.15 Uhr ein Sexualdelikt an. Um unter den etwa 3.000 Besuchern nach den mutmaßlichen Tätern zu fahnden, führte die Polizei einen Teil der Kräfte aus dem Präventionseinsatz in der Innenstadt zum HCC - die Ermittlungen hierzu dauern an. Polizeivizepräsident Jörg Müller bedankt sich abschließend ausdrücklich bei allen Beamten, die Silvester Dienst verrichtet haben, aber auch bei allen Feiernden für das gezeigte Verständnis für die Polizeimaßnahmen und das überwiegend friedfertige Miteinander.