Everloh.
Nur zwei Himbeer-Selbstpflück-Anlagen gibt es in der Region Hannover und eine davon ist beim Gut Erichshof in Everloh. Die Ernte von Hertell's Himberanlagen ist nun reif und in den nächsten vier Wochen können Selbstpflücker die leckeren Himbeeren ernten und mit nach Hause nehmen. Doch mit der Ernte im vergangenen Jahr können die Himbeeren in diesem Jahr nicht mehr mithalten, erklärte Ekkehard Hertell, der Himbeeranbauer. Der Grund: Die kalten Wochen im April haben einen großen Teil der Ernte zerstört. Selbstpflücker müssen also etwas genauer in den rund 8.000 Quadratmeter großen Himbeerreihen suchen. "Dagegen sind die schwarzen Johannisbeeren in diesem Jahr deutlich früher reif, als wir erwartet haben", so Hertell. Die kalten Wochen haben die Beeren sehr gut überstanden.
Besonders freuen sich Ekkehard Hertell und Sigrid Gieseler, die Chefin der rund 8.000 Quadratmeter großen Himbeerreihen, dass vor allem junge Leute immer öfter zum Selberpflücken kommen, „um Omas alte Rezepte selber auszuprobieren oder sich Inspirationen zu holen“. Denn auch am Häuschen der Selbstpflückanlage sind wieder zahlreiche Rezepte zum selber Ausprobieren angebracht.
Neben Profis freuen sich Hertell und Gieseler auch immer über Newcomer. Doch wie läuft es eigentlich auf Selbstpflückanlagen ab? Sigrid Gieseler erklärt: „Die Interessierten melden sich an unserem kleinen Häuschen, das sich am Anfang der Anlage befindet. Ich bringe dann die Besucher zu den Himbeerreihen und zeige, wie man Himbeeren richtig erntet.“
Das Besondere an den Selbstpflückanlagen: „Die Beeren müssen nicht abgewaschen werden, sondern können direkt nach dem Pflücken gegessen werden.“ Die Beere werde auch Minutenbeere genannt, wie Hertell erklärte: „Man muss nach dem Pflücken direkt wissen, was man mit der Beere macht. Himbeeren halten sich nur ein paar Tage.“ Durch das Abwaschen verlieren die Weichfrüchte viel an Aroma, wie Gieseler erklärte. Aus diesem Grund: Nicht abwaschen, wenn die Früchte selbstgepflückt sind.
Die Himbeersaison dauert vier Wochen an. Insbesondere am Wochenende sei viel los. „Das ähnelt schon fast einem Volksfest“, erklärte Hertell. Sein Tipp für Selbstpflücker: „Lieber unter der Woche kommen. Da kann man ganz in Ruhe durch die Reihen gehen und sich seine Himbeeren zusammensuchen."
Dadurch, dass die Ernte in diesem Jahr nicht sehr ertragsreich ist, mussten auch die Kosten angehoben werden, um die Kosten decken zu können. Eine weitere, aber erfreuliche Veränderung hatte Hertell mitzuteilen: Ab sofort werden die Himbeeren nicht mehr an den Handel verkauft. "Somit müssen wir die Himbeeren nicht mehr mit Fungiziden bespritzen, die gegen Fäulnis und Pilze eingesetzt werden." Lediglich Nährstoffe werden den Beeren gegeben, so Hertell.