Anzeige
Anzeige

Der Anfang ist gemacht: 1. Forum Gesundheitswirtschaft findet gute Resonanz

Gastgeber und Referenten: Nurettin Demirel, Cord Mittendorf, Martin Memming, Andreas Müller, Petra Rambow-Bertram, Frank Kettner-Nikolaus und Thomas Löhr.

Gehrden.

1.149 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen in 45 Betrieben in Gehrden, 50 niedergelassene Ärzte in 17 Praxen, vier Apotheken, vier Pflegedienstunternehmen, neun physiotherapeutische Praxen, ein Dentallabor: Jeder dritte Beschäftigte in Gehrden ist im Gesundheitsbereich tätig. Der größte Arbeitgeber mit 630 Beschäftigten ist das Klinikum Robert Koch in Gehrden. Diese beeindruckenden Zahlen sprechen bereits für sich. Vor diesem Hintergrund trafen sich über 50 Teilnehmer zum 1. Forum Gesundheitswirtschaft im Gehrdener Bürgersaal auf Einladung der Stadt Gehrden.

Bürgermeister Cord Mittendorf freute sich über die gute Resonanz zur Auftaktveranstaltung und wies zugleich auf ein Problem für alle Akteure in der Gesundheitsbranche hin: Der Pflegenotstand durch fehlendes Fachpersonal wird sich in den nächsten Jahren noch stärker bemerkbar machen. Beim ersten Forum stand ein Informationsaustausch über die Potenziale und Herausforderungen am Gesundheitsstandort Gehrden im Vordergrund. Besonders wichtig war es aber, dass sich die Akteure in allen Facetten des Gesundheitswesens vor Ort untereinander kennenlernen. „Ein Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, zu einer stärkeren Vernetzung der lokalen Akteure und Einrichtungen beizutragen, Kooperationen zu fördern und Handlungsbedarfe vor Ort aufzuzeigen“, unterstrich Nurettin Demirel als Leiter der Stabsstelle Steuerungsdienst und Wirtschaftsförderung der Stadt Gehrden die Initiative für das Forum Gesundheitswirtschaft.

Frank Kettner-Nikolaus, Geschäftsführer der Gesundheitswirtschaft Hannover, nannte nicht nur die Zahlen über die Gesundheitsversorgung vor Ort, sondern unterstrich besonders die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften für alle Unternehmen in der Gesundheitsbranche als große Herausforderung für die Zukunft. Er gab auch einen Ausblick auf die Telemedizin und digitale Versorgungsmodelle für ambulante Leistungen. „In Gehrden ist viel Kompetenz vorhanden, aber das Potenzial kann noch weiterentwickelt werden“, so Kettner-Nikolaus.

Petra Rambow-Bertram vom Kooperationsmanagement des Klinikums Region Hannover nannte die drei großen „K“s mit Kommunikation, Kooperation und Koordination für eine bessere Vernetzung in der Gesamtheit der Gesundheitsbranche. „Das Forum markiert einen guten Zeitpunkt, um Innovationen in den Alltag zu bringen. Am Anfang steht das gegenseitige Kennenlernen und dafür ist ein derartiges Forum die beste Form“, so die Referentin. Eine Herausforderung sah sie unter dem Schlagwort „Ärzte Plus 60“. Viele niedergelassene Ärzte erreichen eine Altersgrenze zum beruflichen Ruhestand und hier gibt es einen steigenden Handlungsbedarf, um die medizinische Versorgung in Zukunft sicherzustellen.

Der Ärztliche Direktor des Klinikums Robert Koch Gehrden, Martin Memming, stellte die notwendigen Bedingungen einer Hochleistungsmedizin im ländlichen Raum vor und schilderte die Situation am Klinikumstandort Gehrden. Das 353-Betten-Haus hat zu einem Drittel eine technische Superausstattung mit dem vor zwei Jahren fertiggestellten Neubau. Eine Verbesserung der Ausstattung im alten Baubestand des Krankenhauses sieht er als problematisch an. „Ein Gesamtneubau für den Altbestand muss kommen“, so Memming. Ein Problem sei auch die Infrastruktur mit der Erreichbarkeit des Krankenhauses durch den öffentlichen Personnahverkehr und die Parkplatzsituation direkt vor und im Umfeld des Klinikstandortes. Der ärztliche Direktor unterstrich die Wichtigkeit einer besseren Vernetzung aller Mitwirkenden im Gesundheitsbereich. „Wir müssen uns alle besser kennenlernen. Alle müssen eine bessere Vernetzung auch wollen und Zeit dafür aufbringen“, so Memming.

Thomas Löhr von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover und Andreas Müller von hannoverimpuls informierten über Angebote und Möglichkeiten zur Wirtschaftsförderung und Fördermittel. Das 1. Forum Gesundheitswirtschaft bot wie gewünscht Möglichkeiten zum Kennenlernen und Gesprächen. Bürgermeister Cord Mittendorf und Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel hoffen nun, dass der aufgenommene Gesprächsfaden nicht abreißt und die ersten Impulse zu weiteren Zusammenkünften und zu einer Vernetzung der Gesundheitswirtschaft am Standort Gehrden führen.