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Bauer Noltemeyer macht Schluss mit Weidehaltung und Direktvermarktung

Philip Noltemeyer. Quelle: Archiv.

Argestorf. Viele Monate der Suche und des Abwägens liegen hinter Bauer Philip Noltemeyer und seiner Familie, doch nun mussten sie mitteilen, dass das Projekt "Weidehaltung" und die dazugehörige Direktvermarktung eingestellt wird. Schlachter Bernd Lange schließt sein Geschäft in Völksen und wird zukünftig nicht mehr für Noltemeyer produzieren können..

„Alle Bemühungen, einen ebenbürtigen Ersatz im regionalen Umfeld zu finden, sind gescheitert und auch unser anderer Schlachter, Carsten Scheller, hat nicht die Möglichkeit alle unsere Schweine zu verarbeiten“, erklärt Philip Noltemeyer über die sozialen Medien, „Vieles konnten wir uns in unseren Anfängen als Weideschweinhalter und Direktvermarkter an Problemen und Widrigkeiten vorstellen, aber nicht, dass das Metzgerhandwerk so rasant auszusterben scheint, dass wir unsere Weideschweine nicht mehr in gewohnter Qualität verarbeitet bekommen.“ Diese Entwicklung mache die Familie Noltemeyer traurig und fassungslos - wollten sie doch bewusst eine Alternative zu den industriell gefertigten Wurstwaren mit einem Maximum an Tierwohl bieten.

„Nach reiflicher Überlegung haben wir die schwere, aber gut überlegte Entscheidung getroffen, den Hofladen zu schließen und die Weidehaltung aufzugeben. Wir sind nicht bereit, bezüglich Tierwohl, Qualität und Regionalität Abstriche zu machen und daher zählt nun ausschließlich die Vernunft und der Blick in die Zukunft, für die wir einen großen Wunsch haben: Wir wünschen uns ein gesellschaftliches Umdenken hin zu einer höheren Wertschätzung von Lebensmitteln und kleinen Handwerksbetrieben“, so Noltemeyer weiter. Hier sei jeder gefordert, sein Einkaufsverhalten kritisch zu hinterfragen, da die Zukunft des Handwerks und die Ausrichtung der Landwirtschaft vor allem am Verkaufstresen entschieden werde.

„Wir bedanken uns für 2,5 wunderschöne und bewegende Jahre! Eure anerkennenden Worte haben uns stets motiviert und getragen, auch wenn der Tag mal wieder länger und die Nacht kürzer wurde“, ist die Familie dankbar, „Bedanken möchten wir uns auch bei unserem engagierten Team im Hofladen, auf dem Markt, in der Wurstküche und auf der Weide, das immer mit großem Einsatz, Leidenschaft und guter Laune für euch gearbeitet hat sowie bei unserer Familie, die uns immer zur Seite steht.“

Der Hofladen wird noch bis Mitte April geöffnet sein und der Automat bleibt so lange, wie Ware vorhanden ist.