Barsinghausen.
Wie können Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk begeistert werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die von Klaus Danner moderierte Podiumsdiskussion im Vorfeld der morgigen Ausbildungsmesse. Wichtig sei vor allem, Schülern und Eltern deutlich zu machen, dass ein Abitur und Studium nicht unbedingt angestrebt werden müssen, waren sich die Diskussionsteilnehmer Sparkassendirektor Reinhard Meyer, Landtagsabgeordneter und Schirmherr der Ausbildungsmesse Max Matthiesen, Jürgen Hansen von Hannoverimpuls, Silvia Bethe, Leiterin des Hannah-Arendt-Gymnasiums, und Carl-Michael Vogt vom Vorstand der Handwerkskammer einig. „So lange jedoch unsere Lohnstruktur so bleibt, ist es verständlich, dass die Schüler Abitur machen und studieren wollen, denn in vielen Handwerksberufen ist der Verdienst deutlich zu niedrig“, sagte Silvia Bethe. Auch Max Matthiesen ist dieser Meinung. „Das Handwerk muss besser bezahlt werden, um attraktiver zu werden“, betonte er.
Inzwischen gibt es verschiedene Möglichkeiten für Schüler, die vielleicht aktuell das Abitur nicht schaffen werden. „Sie können einen handwerkliche Ausbildung machen, dann ihren Meister und danach immer noch studieren“, erklärte Jürgen Hansen. Dieses Angebot ist derzeit auch für jugendliche Geflüchtete interessant. „Einige unserer Schüler stellen inzwischen fest, dass sie aufgrund ihrer Sprachschwierigkeiten derzeit noch kein Abitur schaffen werden“, berichtete Bethe. Diese Jugendlichen haben inzwischen Praktika absolviert und werden im Sommer eine Ausbildung beginnen.
Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit für (Fach-)Abiturienten zeigte Carl-Michael Vogt auf: das Triale Studium. Dabei durchläuft der Studierende die Ausbildung zum Gesellen, die Weiterbildung zum Handwerksmeister und das betriebswirtschaftliche Bachelor-Studium "Handwerksmanagement". Nach 4,5 Jahren hält er die drei anerkannten Abschlüsse Gesellenbrief, Meisterbrief und das Zeugnis für den Bachelor of Arts in den Händen.