Spanien/Barsinghausen. Das Ehepaar Winfried und Eveline W. aus Barsinghausen war in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach in den Fokus der Ermittler geraten, da sie immer wieder mit illegalen Waffen handelten. Jetzt scheint die unrühmliche Karriere in Spanien ein Ende zu finden..
Zuletzt stand das Ehepaar 2021 vor Gericht in Hannover. Auf ihrem Grundstück in Barsinghausen hatte das Ehepaar bis zu einer Durchsuchung am 23. Oktober 2019 insgesamt 55 Schusswaffen, darunter neun halbautomatische Schusswaffen, explosionsfähiges Material und Waffenteile sowie mehr als 1.000 Schuss Munition aufbewahrt haben, um diese gemeinsam gewinnbringend weiterzuverkaufen.
Medienberichten nach wanderte das Ehepaar schon um 2013 nach Spanien aus – um auch von dort illegale Waffengeschäfte durchzuführen. Winfried W. soll mit zwei Komplizen, die in der Neonazi-Szene unterwegs sind, „Zastava“-Maschinengewehre aus den Beständen der ehemaligen jugoslawischen Volksarmee aufbereitet und an die spanische Mafia und Drogenbanden verkauft haben. Laut einem Bericht aus der HAZ für bis zu 8.000 Euro pro Stück. Allein im Jahr 2019 starben 25 Menschen bei Schießereien, bei denen die „Zastavas“ eingesetzt wurden, berichtet die HAZ.
Ende 2020 stürmten dann spanische Einsatzkräfte die „Werkstatt“ von W. in dem Ort Coin und stellten ein ganzes Arsenal an Waffen sicher. Zur Anklage in Spanien kam es erst jetzt. Winfried W. drohen spanischen Medienberichten nach fast 18 Jahre Haft. Für die Komplizen sollen ähnlich hohe Strafen gefordert werden. Eveline W. sitzt derzeit noch eine Haftstrafe wegen Waffenbesitzes ab. Wann der Prozess gegen Winfried W. in Spanien beginnt, ist derzeit unklar.