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100 „Drahtesel“ für Ronnenberg - Zweijähriger Test mit Leihsystem „sprintRad“

v.l.: Rebecca Herth; Projektleiterin Donkey Republic; Marlo Kratzke, Bürgermeister der Stadt Ronnenberg; Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover und Grace Roberts, Senior Mobility Consultant Germany Donkey Republic, an der Umsteigeanlage in Empelde. Foto: ÜSTRA/Florian Arp.

Ronnenberg. Ronnenberg bekommt Zuwachs: Ab November finden rund 100 Leihfahrräder in der Stadt eine neue Heimat. Die markant orangefarbenen Drahtesel des dänischen Unternehmens Donkey Republic sind bereits seit März 2024 im Auftrag der ÜSTRA und des Großraum-Verkehr Hannover (GVH) in Hannover im Einsatz. Aktuell sind mehr als 11.000 Abonnenten der ÜSTRA in der Donkey-App registriert und profitieren von 30 Freiminuten bei jedem Ausleihvorgang..

Grundlage des Projektes, das zunächst für einen Zeitraum von 24 Monaten befristet wurde, ist der Beschluss der Regionsversammlung vom Mai dieses Jahres, das Betriebsgebiet des in Hannover erfolgreichen Fahrradleihsystems sprintRad probeweise auf eine Umlandkommune zu erweitern. Die Verwaltung der Region und der GVH haben hierfür nach entsprechenden Recherchen und Gesprächen die Stadt Ronnenberg, südlich an die Landeshauptstadt angrenzend, ins Auge gefasst und vorbereitende Gespräche geführt. In Ronnenberg erfolgte eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger sowie eine Befassung mit der Thematik im September im zuständigen Fachausschuss. Beide Erörterungen verliefen positiv, sodass auch aus Sicht der Kommune dem Probebetrieb nichts im Wege steht.

„Wir möchten so viele Bürgerinnen und Bürger der Region wie möglich davon überzeugen, ihr Auto stehen zu lassen. Dafür braucht es flexible Angebote. Der Wechsel von Bahn oder Bus auf das Fahrrad für die sogenannte letzte Meile kann helfen, eine Lücke in der Mobilitätskette zu schließen“, unterstreicht der Verkehrsdezernent der Region und GVH Geschäftsführer Ulf-Birger Franz.

Auch Ronnenbergs Bürgermeister Marlo Kratzke steht dem Projekt positiv gegenüber: „Ich bin gespannt wie unsere Einwohnerinnen und Einwohner dieses Angebot annehmen. Und ich bin sehr erfreut darüber, dass sich der Fokus in Sachen Mobilität auch auf die Regionskommunen im Umland Hannovers richtet. Verkehrswende ist eben nicht nur eine Angelegenheit der Großstädte.“

„Wir freuen uns sehr auf den Test in Ronnenberg und begrüßen die Entscheidung der Region, innovative Mobilitätskonzepte auch im Umland zu erproben. Das gibt uns die Chance, unseren Service in einer kleineren Stadt mit einer anderen Besiedlungsstruktur erfolgreich umzusetzen“, betont Donkey-Projektleiterin Rebecca Herth.

Die 100 sprintRäder werden in Ronnenberg an sogenannten virtuellen Hubs aufgestellt. Diese Standorte für die Leihräder sind variabel und orientieren sich am Nutzerverhalten. Wo Bedarf oder größerer Bedarf vorhanden ist, dort werden Leihräder oder eben mehr Leihräder aufgestellt. Die Hubs können entsprechend wechseln. Über die App beziehungsweise intelligente Software entstehen detaillierte Erkenntnisse zu Nutzerverhalten und -bedürfnissen. Die klare Positionierung der Räder an den Hubs verhindert außerdem, das oft beklagte wilde Abstellen von Rädern an dafür ungeeigneten Orten. Das System der virtuellen Hubs trägt insofern zu einem geordneten und aufgeräumten Stadtbild bei. In Ronnenberg sind zunächst rund 30 Hubs, verteilt auf alle sieben Stadtteile, geplant.

So funktioniert sprintRad:

Um das Angebot nutzen zu können, muss die Donkey App auf das Smartphone geladen werden. Per Gutscheincode wird das ausgesuchte Fahrrad entsperrt, dann einfach losfahren. Nach Beendigung der Fahrt wird das Rad an einem definierten Ort wieder abgestellt.

Die Besonderheit für alle ÜSTRA-Abonnentinnen und Abonnenten (auch Job- und Deutschlandticket) sowie Studierende in der Stadt Hannover: Sie erhalten als registrierte sprintRad-Nutzende 30 Minuten pro Fahrt gratis. Das Angebot gilt in Hannover bereits seit dem 01. März 2024 und ab dem 01. November auch in Ronnenberg. Nach den 30 Minuten fallen dann die Preise des regulären "just-ride-Tarifs" von Donkey an.

Bis September 2024 haben rund 20.000 Menschen das Angebot in Hannover mehr oder weniger regelmäßig genutzt. Mit mehr als 380.000 zurückgelegten Kilometern und über 330.000 einzelnen Fahrten trägt das Leihsystem zur Entlastung der Umwelt bei. Gerade bei Berufspendlern und Studierenden erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit. Die orangefarbenen 7-Gang-Räder mit einer Größe von 26 Zoll verfügen unter anderem über einen Sattelschnellspanner, pannensichere Reifen sowie einen Transportkorb.

Zu Donkey Republic: Das Unternehmen aus Dänemark hat seinen Hauptsitz in Kopenhagen und begann dort im Jahr 2015 mit 100 Leihfahrrädern. Mittlerweile betreibt die Firma aktuell über 20.000 Räder weltweit in 71 Städten, neben Kopenhagen zum Beispiel auch in Amsterdam, Barcelona, Genf und Kiel. Ronnenberg befindet sich also seit dem 1. November in prominenter Gesellschaft.