Garbsen. Aufgrund der weltpolitischen Situation befinden sich weiterhin viele Menschen auf der Flucht und suchen in Deutschland Sicherheit und Schutz. Die Kommunen sind vor große Herausforderungen gestellt. „Die Stadt Garbsen kommt ihrer humanitären Verpflichtung vollumfänglich nach und stellt sich den großen Anforderungen bei der Aufnahme und Unterbringung geflüchteter Menschen“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano. .
Die Stadt plant, das Gebäude an der Hauptstraße 180 in Osterwald anzumieten, das ehemals als Altenpflegeheim Zeug betrieben wurde. Bis zu 40 geflüchteten Personen sollen dort Platz finden. Mittels Ausschreibung soll ein Betreiberunternehmen gefunden werden. Durch eine Heimleitung und Sozialarbeit wird die sozialpädagogische Betreuung und Beratung der Menschen gewährleistet und der Weg des Ankommens und der Integration unterstützt. Durch weiteres Personal wird sichergestellt, dass rundum Ansprechpartner für die Bewohnenden sowie die Nachbarschaft vor Ort ist. Derzeit laufen die Verhandlungsgespräche mit dem Eigentümer des Objektes zur Anmietung. Nach Abschluss eines Mietvertrages wird die Ausschreibung für die Betriebsführung des Objektes veranlasst. „Die Zielsetzung ist, die Unterkunft zu Beginn des nächsten Jahres in Betrieb zu nehmen“, sagt Yesim Celik, Leiterin des Fachbereichs Soziale Dienste, Senioren und Flüchtlingsangelegenheiten.
Über weitere Inhalte der Betriebsführung sowie die Schwerpunkte der sozialarbeiterischen Tätigkeit wird es in einer Informationsveranstaltung gehen, die die Stadt im Vorfeld der nächsten Sitzung des Ortsrates Osterwald anbietet. „Der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern war und ist für mich essentiell. So kann man alle Fragen direkt beantworten und mögliche Ängste oder Befürchtungen ausräumen“, sagt Provenzano. Aus organisatorischen Gründen werden Interessierte gebeten, Ihre Teilnahme mittels E-Mail an buergermeister(at)garbsen.de anzukündigen. Der Termin findet am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr in den Räumen der Feuerwehr Osterwald Oberende, Hauptstr. 343 A, statt.
Zum Hintergrund:
„In diesem Jahr wurden in Garbsen mehr als 1000 Geflüchtete aufgenommen. Die Verwaltung hat die Aufnahmequote von 905 erfüllt“, bilanziert Celik. Aus der kürzlich erfolgten Festsetzung der neuen Aufnahmequote von 70.000 für den Zeitraum von voraussichtlich sechs Monaten resultiert für Garbsen die Aufnahmequote von 536. Da alle in Betrieb befindlichen Gemeinschaftsunterkünfte voll ausgelastet sind, müssen neue Unterbringungen aufgetan werden.
Seit April wird die Rudolf-Harbig-Turnhalle in Berenbostel als Notunterkunft betrieben. Sie bietet kurzfristig Platz für 150 Menschen. Eine weitere ehemalige Unterkunft in Frielingen wurde ebenfalls wieder in Betrieb genommen. Dort finden 88 Personen Platz. Alle Einrichtung werden durch das DRK Region Hannover betrieben. Neben der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und der Notunterkunft erfolgt auch eine Unterbringung in Unterkünften bei Bekannten und Verwandten, in Hotels sowie sofern möglich in eigens angemietetem Wohnraum.