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Kinder sind die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr

Garbsen. Der Verkehrssicherheitsbericht kann für Garbsen positive Zahlen ausweisen. Im Jahr 2022 gab es im Einzugsgebiet keinen tödlichen Verkehrsunfall und Unfälle auf dem Schulweg reduzierten sich von sieben im Jahr 2021 auf einen Unfall. Allerdings gab es insgesamt 27 verunglückte Kinder im Straßenverkehr. Die Anzahl der Schwerverletzten blieb unter dem Vor - Corona - Niveau. .

Die Verkehrsunfallentwicklung der Jahre 2020 und 2021 war deutlich von den Auswirkungen der Corona - Pandemie geprägt. Die zur Bekämpfung der Pandemie veranlassten Maßnahmen haben u. a. dazu geführt, dass auf deutschen Straßen weniger Kilometer zurückgelegt worden sind (Quelle: ADAC). In der Folge sind in 2020 und 2021 bundesweit die Zahl der Verkehrsunfälle und Verunglückten zurückgegangen.
Nach dem Wegfall der Corona – Maßnahmen im vergangenen Jahr hat sich diese Entwicklung verändert. Nach ersten Schätzungen ist die Jahreslaufleistung aller Kraftfahrzeuge im vergangenen Jahr gegenüber 2021 um 4,5 Prozent auf voraussichtlich 721 Milliarden Kilometer gestiegen (Quelle: ADAC). Der Straßenverkehr hat sich wieder normalisiert. Damit einhergehend haben die unfalltypischen Gefahren und somit auch die Unfallzahlen und Unfallfolgen wieder zugenommen.

Eine Risikogruppe im Verkehr sind Kinder.
Im letzten Jahr sind im Stadtgebiet Garbsen 27 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt worden (2021:25). Konkret haben hierbei 24 Kinder leichte und 3 schwere Verletzungen erlitten. Im 5-Jahres-Vergleich stellt diese Entwicklung eine Zunahme von +4 verunglückten Kindern dar.
Bei den drei schwer verletzten Kindern handelt es sich um einen Radfahrer und zwei Fußgänger. 
Eine mögliche Erklärung für diese Entwicklung kann sein, dass die Polizei während der Pandemie nicht in gewohntem Umfang die Präventionsarbeit an Kindergärten und Schulen durchführen konnte und in der Folge die Kinder nach Wegfall der Corona – Maßnahmen im Umgang mit dem gestiegenen Verkehrsaufkommen und den hinzugekommenen Mobilitätsformen in Teilen überfordert gewesen sind.
Um diesen Trend entgegenzuwirken wird die Polizeiinspektion Garbsen weiterhin verstärkt präventive und repressive Maßnahmen in/an Schulen und Kindergärten durchführen. Dazu zählen neben der Schulwegüberwachung die Durchführung von Verkehrsunterrichten und –Übungen sowie Aktionen wie z. B. „Gelbe Füße“.
In diesem Zusammenhang ist ein rücksichtsvolles und zugleich vorsichtiges Verhalten im Straßenverkehr, insbesondere zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer, wichtig. Jeder Verkehrsteilnehmer kann mit seinem Verhalten einen Beitrag leisten.
Positiv zu bewerten ist, dass die Anzahl der Schulwegunfälle im Stadtgebiet Garbsen nach dem kontinuierlichen Anstieg der Jahre 2019 bis 2021 im letzten Jahr erfreulicherweise auf 1 gesunken ist.
Ein Schulwegunfall liegt vor, wenn Schüler im Alter bis zu 14 Jahren in der Zeit von 06.00 Uhr bis 18.00 aktiv auf dem direkten Weg von der Wohnung zum Ort regelmäßiger schulischer Veranstaltungen und zurück beteiligt waren. Dementsprechend werden in der Statistik der Schulwegunfälle nur beteiligte Kinder erfasst, wenn sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad/Pedelec unterwegs waren und nicht passiv als Mitfahrer in Fahrzeugen.
Verkehrsstatistik 2022 der Stadt Garbsen:
- 1376 Verkehrsunfälle (+107 ggü. dem Vorjahr)
- 239 Leichtverletzte (+ 43)
- 100 Verkehrsunfälle (+ 16) unter Beteiligung von Rad- und Pedelec
- 27 verunglückte Kinder (+4 ggü. 5-Jahres-Vergleich)
- Kein tödlicher Verkehrsunfall
- 1 Schulwegunfall (Vorjahr 7)
- 20 Schwerverletzte, damit weiterhin unter dem Durchschnitt (23) vor Corona
Die Verkehrsunfallstatistik erfasst alle von der Polizei aufgenommenen Unfälle, bei denen auf öffentlichen Straßen und Plätzen Personen und/oder Sachschaden entstanden ist.
Im letzten Jahr hat die Anzahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet von Garbsen mit 1376 wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht.