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Wohnungseinbrüche sind Schwerpunkt in 2017

von links: Hartmut Retzlaff (KED-Leiter) und Christian Krone (PK-Leiter) stellten die Kriminalstatistik für das Polizeikommissariat Springe vor.

Springe / Pattensen.

Im Jahr 2017 stand schwerpunktmäßig die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität im Polizeikommissariat Springe im Vordergrund der Arbeit des Polizeikommissariats (PK) Springe. Das wurde bei der Vorstellung der Kriminalstatistik aus 2017 deutlich. Im Bereich des Polizeikommissariats Springe, welches die Kommunen Springe und Pattensen mit insgesamt 45.000 Einwohnern abdeckt, sollen die Vorfälle stark angestiegen sein. Das berichteten Hartmut Retzlaff, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes (KED), und Christian Krone, Leiter des Polizeikommissariats Springe.

Bereits in den Vorjahren wurde die Wohnungseinbruchskriminalität ein Schwerpunkt in der Arbeit der Beamten. Insgesamt 110 Einbrüche (2016 waren es noch 77) mussten aufgenommen und bearbeitet werden. 85 Fälle ereigneten sich in Springe, was laut KED-Leiter eine sehr hohe Zahl ist. In Pattensen wurden 25 Fälle gemeldet. "Insbesondere Anfang des Jahres häuften sich in Springe die Wohnhauseinbrüche", erklärte Retzlaff. "Zahlreiche Sonderstreifenfahrten und verdeckte Maßnahmen führten schließlich Ende März zum Erfolg." Drei Männer wurden von einem Streifendienst auf frischer Tat ertappt. Und nicht nur das: Dem Trio wurden 17 weitere Taten zugeordnet, zwölf davon in der Kernstadt, vier in Völksen und einer in Mittelrode. "Zwei der Männer wurden in U-Haft genommen, weil sie keinen Wohnsitz in Deutschland hatten", berichtete der KED-Leiter weiter.

Extrem sei der Anstieg im Bereich des Enkeltricks. "Wir gehen in diesem Bereich zusätzlich von einem großen Dunkelfeld aus", so Krone. Viele Senioren sollen die Polizei erst nach Auszahlung des Geldes über die Vorkommnisse informieren. "Die Polizeidirektion Hannover bearbeitet diese Fälle zentral. Dennoch appellieren wir an alle Bürger, bei solchen Anrufen sofort die Polizei zu informieren", betonte Krone. Das selbe gilt auch für Anrufe von falschen Handwerkern oder Polizeibeamten.

Jede dritte Tat im Bereich des Diebstahls konnte vom PK aufgeklärt werden. "Wir hatten zwar mit einem Anstieg von Verbrechen auf 618 Straftaten (im Vorjahr waren es noch 563), allerdings sind wir mit der akkuraten Aufklärungszahl zufrieden", so Retzlaff. Ein Vorfall ist den beiden Beamten in Gedächtnis geblieben: Im Mai wurde ein 32-Jähriger nach Verfolgung auf frischer Tat, nach Aufbruch eines Pkws, in Springe erwischt. Dem Mann konnten zahlreiche PKW-Aufbrüche in Springe, Wennigsen und Hannover nachgewiesen werden. Seit Mitte Januar bis zum heutigen Tag wurden im Kommissariat keine weiteren Wohnungseinbrüche gemeldet. "Wir setzen alles daran, die hohe Einbruchszahl wieder zu senken", betonte Retzlaff. Das soll insbesondere mit Präsenz in der Öffentlichkeit erreicht werden.

Im Bereich der Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität gab es ebenfalls einiges zu tun für die Beamten: In 88 Fällen waren 19 Verfahren, im Vorjahr waren es acht, wegen unerlaubten Handeln mit Betäubungsmitteln. Insbesondere Marihuana sei hier im Spiel, so Retzlaff. Drogen wir Heroin oder Kokain sollen in Springe keine Rolle spielen. Im Bereich der Straßenkriminalität, darunter Raub- und Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, sollen sich nicht wesentlich zum Vorjahr verändert haben.

Zufrieden zeigten sich die Beamten im Bereich der Flüchtlingskriminalität, denn: Diese sei nahezu nicht vorhanden. "Wir haben in Springe und Pattensen keine Flüchtlingskriminalität und auch Straftaten gegen Flüchtlinge zu verzeichnen", freute sich Retzlaff. "Das ist eine sehr schöne Botschaft", ergänzte der PK-Leiter zufrieden.

Insgesamt sind die Zahlen des PK, entgegen des Trends der Polizeiinspektion Garbsen, gestiegen. Wie Hartmut Retzlaff mitteilte, sind die Zahlen in 2017 auf 1774 Straftaten gestiegen. "Das bedeutet, wir hatten 102 mehr Fälle zu bearbeiten." Alleine in Pattensen sollen 525 Straftaten verübt worden sein, ein Anstieg von 79 Vorfällen im Vergleich zum Vorjahr. Hier sollen insbesondere einfache Diebstähle und Betrug die Fallzahlen angehoben haben. Zufrieden sind Christian Krone, Leiter des Polizeikommissariats, und der KED-Leiter mit der Aufklärungsquote: Diese liegt bei 66,35 Prozent und somit über dem Landesdurchschnitt.