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Weniger Straftaten und mehr Fahndungserfolge - Bundespolizei Hannover zieht Jahresbilanz

Region. Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr in Niedersachsen, Hamburg und Bremen insgesamt 20.469 Personenfahndungstreffer erzielt. Dies bedeutet eine Steigerung um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Steigerung hat auch mit der coronabedingten verstärkten Grenzüberwachung zu tun. Insbesondere konnten mutmaßliche oder bereits verurteilte Straftäter mit 1533 Haftbefehlen durch die Bundespolizeidirektion Hannover festgestellt werden..

Bei den Straftaten ist insgesamt ein Rückgang um 13,4 Prozent auf insgesamt 40.531 Delikte zu verzeichnen. Im Jahr 2019 zählte die Bundespolizeidirektion Hannover noch 46.803 Straftaten. Die Aufklärungsquote lag bei 74,3 Prozent und ist mit der des Jahres 2019 nahezu identisch.

Bei den Gewalt- und Rohheitsdelikten gab es mit 3.211 Straftaten einen signifikanten Rückgang um 10,1 Prozent. In der vorjährigen Jahresbilanz der Bundespolizei wurden noch 3.572 Gewalttaten festgestellt. Ebenfalls rückläufig sind die Widerstände gegen Polizeibeamte von 295 Straftaten im Jahr 2019 zu 262 Straftaten im Jahr 2020.

Im grenzpolizeilichen Aufgabenbereich an der Landgrenze zu den Niederlanden sowie an den Flughäfen konnten im vergangenen Jahr insgesamt 731 Personen festgestellt werden, die unerlaubt in das Bundesgebiet eingereist sind. Dieses entspricht einem Rückgang von 24,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Zudem stellte die Bundespolizei im vergangenen Jahr in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Bremen 2.307 Personen fest, die sich unerlaubt im Bundesgebiet aufhielten.

Deutliche Rückgänge sind beim Taschen- und Handgepäckdiebstahl zu verzeichnen. Gab es 2019 auf Bahnhöfen und in Zügen noch 3.144 derartige Straftaten, wurden im Jahr 2020 nur noch 1.962 Taschendiebstähle gezählt. Auch hier ist das eine Veränderungsrate von minus 37,6 Prozent. Neben der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen sind die rückläufigen Zahlen auch auf vermehrte Einsätze von Taschendiebstahlsfahndern auf den Hauptbahnhöfen in Hamburg, Hannover und Bremen zurückzuführen.

Michael Schuol, Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Hannover, schätzt den Straftatenrückgang im vergangenen Jahr realistisch ein. "Der Rückgang ist einerseits coronabedingt, andererseits aber auch durch intensivierte polizeiliche Fahndungsmaßnahmen zustande gekommen. Allerdings betrachten wir sehr sorgsam die Entwicklung der Gewaltdelikte, die nach der Pandemielage wieder angestiegen sind".