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Übung: Feuerwehr löscht Halle

Laatzen.

Mit einem Großaufgebot von 35 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen rückte die Ortsfeuerwehr Laatzen am Mittwochabend gegen 19.15 Uhr zu einem Metall verarbeitenden Betrieb in der Mannheimer Straße aus. Dichter Qualm drang aus den Fenstern und der Lüftung im Dachbereich als die Retter eintrafen. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung.

Bert Reile schilderte den anrückenden Kräfte aufgeregt die Übungslage: "In der großen Halle ist es an zwei Stellen zu einem Brand gekommen, im Lackierraum und an einem Schweißplatz brennt es. Außerdem sind noch fünf meiner Mitarbeiter draußen nicht zu finden."

Mehrere Trupps unter Atemschutz begaben sich sofort auf die Suche nach den Vermissten. Vor dem Seiteneingang nahe den Sozialräumen rollten die Helfer Schläuche aus, legten sie in Buchten, um genügend Reserve für die "lange Wegstrecke" in der Halle zur Verfügung zu haben. Wenige Minuten später trugen die Helfer schonen einen "Verletzten" nach draußen. Am Sammelplatz wurden die Opfer betreut und versorgt.

Über den elektrisch fernbedienten Wasserwerfer am Korb der Drehleiter wurden mehrere 100 Liter Wasser pro Minute auf das Hallendach "geworfen", im Brandfalle ein große Hilfe zum Löschen eines Hallenbrandes. Dabei gossen die Helfer auch die Pflanzen auf dem Balkon. Im Einsatzleitwagen in der Mannheimer Straße liefen alle Meldungen zusammen, im Ernstfall hätten von dort aus weitere Kräfte und Einsatzmittel (Rettungswagen, Versorgungsbetriebe, andere Feuerwehren) angefordert werden können. Außerdem lagen mehrere Schlauchleitungen auf der Straße, um den enormen Wasserbedarf der einzelnen Trupps und der Drehleiter zu decken.

Vom Balkon einer weiteren Firma aus beobachtete ein Bewohner das Szenario gespannt. Der ältere Herr erinnerte sich an ein Großfeuer bei einer Firma im Jahr 2000, wie er sagte. Damals löschten die Helfer dort die lichterloh brennende Gewerbeimmobilie. Dem Bewohner wurde natürlich gesagt, dass es sich gegenüber nur um eine Übung handelt. Beobachtet wurden die Einsatzkräfte von Martina und Bert Reile, die beide dort wohnen und den Betrieb führen. "Die Ortsfeuerwehr Laatzen ist schnell und professionell zur Rettung vorgegangen, ich hoffe aber trotzdem dass es bei uns nie brennt", sagten beide während der Übung.

Mit einem lauten "Gut Wehr" bedankte sich die Ortsfeuerwehr für die Unannehmlichkeiten während der Übung. "Gerade in der heutigen Zeit ist es keine Selbstverständlichkeit, dass uns Objekte von Eigentümern für eine Übung zur Verfügung gestellt werden", freuten sich Übungsleiter Kai Tischler und Lenmark Sachse nach der Übung. Insgesamt waren fünf Trupps unter Atemschutz in der vernebelten Halle im Einsatz, fünf Vermisste (Dummys) konnten zügig gerettet werden. Schon eine Stunde bevor die Alarmierungen der Helfer erfolgte hatten die beiden Gruppenführer die mehrere 100 Quadratmeter große Gewerbehalle vernebelt und die Dummys "versteckt". Bei einer Sichtweite "gleich Null" hatten die Retter große Mühe die Eingeschlossenen zu finden. Selbstverständlich wurde der künstlich erzeugte Nebel hinterher wieder aus dem Gebäude entfernt. Dafür sorgten drei große Hochleistungslüfter.