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Silvesternacht in Landeshauptstadt und Region verläuft relativ friedlich und weitestgehend störungsfrei

Region. Die Polizeidirektion Hannover zieht für die Silvesternacht eine positive Bilanz. Auch aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und damit verbundener Beschränkungen verlief die Nacht zum 01.01.2022 vergleichsweise friedlich. Dennoch leitete die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren aufgrund diverser Straftaten und Verstöße ein..

Unterstützt durch Einsatzkräfte der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen waren Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Besondere Dienste seit dem Silvesterabend in der Landeshauptstadt und der Region Hannover in großer Zahl präsent, um auf bekannt werdende Vorfälle zu reagieren beziehungsweise die geltenden Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu überwachen.

Bereits gegen 19 Uhr war die Silvesterparty in einer Gaststätte an der Kramerstraße in der hannoverschen Innenstadt beendet. Die Polizei bemerkte bei einer Kontrolle, dass die Lokalität so voll war, dass keine Abstände zueinander eingehalten werden konnten. Trotz geltender Corona-Verordnung kontrollierte der Inhaber die Gäste nicht auf 3G-Nachweise. Diese trugen keine Mund-Nase-Bedeckungen, es fehlte das vorgeschrieben Hygienekonzept und auch Daten zur Kontaktnachverfolgung wurden nicht erhoben. Die Polizei zögerte nicht lang und verfügte die Schließung der Gaststätte.

Gegen 23.50 Uhr erhielt die Polizei einen Hinweis auf eine handfeste Auseinandersetzung zwischen drei Personen im Bereich des Marstalls in der hannoverschen Innenstadt. Ein Mann wurde hierbei verletzt und kam zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren ein.

Kurz nach Mitternacht reagierte die Polizei auf die Meldung von angeblich mehreren hundert Personen, die in der Böllerverbotszone im Bereich der Limmerstraße Pyrotechnik zünden sollen. Bei der nur wenige Minuten später erfolgten Überprüfung der Örtlichkeit bestätigte sich der Hinweis nicht. Dennoch verblieben Kräfte vor Ort, um die Einhaltung der Beschränkung zu überwachen.

Gegen 0.10 Uhr fiel der Polizei am Steintor ein Mann auf, der mutmaßlich sogenannte Polenböller zündete. Bei der Überprüfung des Mannes stießen die Einsatzkräfte auf weitere hochgefährliche Pyrotechnik und stellten fast drei Dutzend solcher Sprengkörper sicher. Der Mann erhielt einen Platzverweis und konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder gehen.

Gegen 0.30 Uhr wurde in der Georgstraße/Ecke Große Packhofstraße ein Polizeibeamter durch einen Betrunkenen zunächst beleidigt, kurz darauf zudem auch körperlich attackiert. Der Tatverdächtige wurde zu Boden gebracht. Gegen den Verdächtigen wurde eine Strafanzeige gefertigt.

Nur fünf Minuten später beleidigte ein Mann in der Oststadt einen Polizeibeamten und ergriff die Flucht. Nach kurzer Verfolgung wurde der Tatverdächtige an der Gartenstraße gestellt. In der Folge leistete der Mann Widerstand und wurde in Gewahrsam genommen. Dabei wurde ein Polizeibeamter leicht verletzt.

Gegen 0.40 Uhr kam es am Kröpcke zu einer wechselseitigen Körperverletzung zwischen drei Personen. Schnell herbeigeeilte Einsatzkräfte der Polizei konnten die Personen trennen und so eine weitere Eskalation verhindern. Verletzt wurde niemand.

Gegen 1.20 Uhr wurde in Neustadt am Rübenberge eine Schlägerei mit mehreren Beteiligten an der Südstraße gemeldet. Dabei wurde auch ein Pkw beschädigt. Bei Eintreffen der Polizei versuchten mehrere Tatverdächtige mit Pkw zu flüchten. Die Polizei konnte mehrere mutmaßlich Tatbeteiligte vor Ort stellen. Diverse Strafverfahren wurden eingeleitet, unter anderem zwei wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zwei 19 und 55 Jahre alte Personen wurden aufgrund von Verletzungen beziehungsweise Unwohlseins zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Bei der Durchsetzung eines Platzverweises leistete zudem ein 47-jähriger Mann Widerstand, bei dem ein Beamter leicht verletzt wurde. Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Verfahren wegen tätlichen Angriffs und Widerstands eingeleitet. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Auseinandersetzung dauern an.

Um 2.30 Uhr wollten Beamte im Rahmen der Streife einen 18-Jährigen am Kröpcke kontrollieren. Dieser zeigte sich jedoch von Beginn an aggressiv und unkooperativ und wollte seinen Ausweis nicht vorzeigen. Als der 18-Jährige nach dem Dokument durchsucht werden sollte, leistete er Widerstand und wurde durch die Beamten zu Boden gebracht. Dort trat und schlug er um sich. Durch einen Tritt wurde eine 35 Jahre alte Beamtin leicht verletzt. Ebenso ein 45 Jahre alter Beamter, der von dem Mann ins Gesicht geschlagen wurde. Auch beim Transport zum Polizeigewahrsam leistete der 18-Jährige weiter erheblichen Widerstand. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab bei dem Verdächtigen 0,83 Promille. Gegen ihn wird nun wegen tätlichen Angriffs, Widerstands, vorsätzlicher Körperverletzung sowie Beleidigung ermittelt.

Um 3.45 Uhr wurde im Bereich der Goethestraße eine vorsätzliche Körperverletzung bekannt. Aus bislang ungeklärten Gründen schlug ein 28-Jähriger einem 32-Jährigen, der auf dem Beifahrersitz eines Autos saß, durch die geöffnete Scheibe ins Gesicht. Dabei wurde auch das Fahrzeug beschädigt. Einsatzkräfte der Polizei konnten den Tatverdächtigen stellen und vorläufig festnehmen.

Gegen 4.25 Uhr erhielt die Polizei einen Hinweis auf eine gefährliche Körperverletzung an der Kreuzung Schillerstraße/Andreaestraße. Am Rande eines aus bislang ungeklärter Ursache eskalierten Streits zwischen zwei Personengruppen wurde ein 18-Jähriger von unbekannten Tätern zunächst ins Gesicht geschlagen. Durch die Wucht des Angriffs ging der Mann zu Boden und wurde anschließend getreten. Ein Rettungswagen brachte den Verletzten ins Krankenhaus.

In der Summe bilanzierte die Polizei Hannover im Zusammenhang mit dem Silvestereinsatz 48 Strafanzeigen, 34 Verstöße gegen Corona-Beschränkungen sowie 29 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen anderer Vergehen.

"Aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen ist die Silvesternacht auch in diesem Jahr deutlich ruhiger verlaufen", bilanzierte Polizeirat Maik Zilien, der den Silvestereinsatz leitete, den Verlauf. "Es ist sehr erfreulich, dass trotz der nun bereits seit fast zwei Jahren andauernden pandemischen Ausnahmesituation die weitaus überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger auf größere Zusammenkünfte verzichtet und das neue Jahr vergleichsweise leise begrüßt hat. Wir danken allen Beteiligten und den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Unterstützung", sagte Maik Zilien.