Anzeige
Anzeige

Rethener Wehr freut sich über neues Gerätehaus

Denis Schröder und Stefan Hampel

Rethen.

Mit den Worten "Das wohl ereignisrechste Jahr in unserer langen 118-jährigen Geschichte liegt hinter uns, ein neues Feuerwehrhaus bezieht man ja auch nicht jedes Jahr" begann Rethens Ortsbrandmeister Denis Schröder jetzt die Hauptversammlung der Wehr. Neben den 116 Alarmen und 42 Übungsdiensten zog sich der Umzug sowie der Abschied aus dem alten Gebäude in der Braunschweiger Straße als "roter Faden" durch den Jahresbericht.

Die 65 Frauen und Männer der Einsatzabteilung rückten bei den Alarmen zu 48 Brandeinsätzen, 38 Hilfeleistungen und 30 Tierrettungen aus. Eine Collage zeigte die geretteten Tiere von Greifvögeln über Schlangen bis hin zu einem Schwan. Ein Bild zeigte sogar einen großen Hund, der von einem Dach gerettet werden musste. Für die Tierretter wird in den kommenden Monaten ein neues Fahrzeug im Feuerwehrhaus stationiert werden, damit der von der Ortsfeuerwehr Laatzen übernommene kleine Mehrzweckwagen ausgemustert werden kann.

"Bei den technischen Hilfeleistungen mussten wir leider auch wieder sieben Personenwagen aus dem Gleis der Straßenbahn entfernen", berichtete Schröder bebildert. Mehrere Sturmschäden, hilflose Personen hinter Tür, Wasserschäden und 18 ausgelöste Brandmeldeanlagen forderten die Helfer ebenfalls.

Größere Einsätze waren der Kellerbrand in Gleidingen, die brennende Garage im Ilseder Rind sowie die Feuer im Laatzener Rathaus. Um für solche Einsätze gerüstet zu sein, führten die Mitglieder 42 themenbezogene Übungsdienste durch.

Nach erfolgreicher Teilnahme am Lehrgang Truppmann 1 verpflichtete Schöder die Quereinsteigerin Ramona Pold nach erfolgter Probezeit als Feuerwehrfrau der Einsatzabteilung. Nach erforderlicher Dienstzeit und Weiterbildung erhielten folgende Rethener einen neuen Dienstgrad: Niklas Uhlenwinkel Oberfeuerwehrmann, Renè Reetz Hauptfeuerwehrmann, Jörg Peters Hauptbrandmeister.

Insgesamt 155 Dienstjahre hat sich ein Quartett aus Rethen engagiert: Auf 50 Jahre in der Einsatzabteilung blickte Peter Peerdemann zurück, Olaf Dudda und Andreas Heinberg auf jeweils 40 Jahre und der jüngste von ihnen, Florain Peetz, auf immerhin 25 Jahre.

Mit einer Urkunde des Landesfeuerwehrverbandes ehrte der Stadtbrandmeister ein Trio der Rethener Ortsfeuerwehr: Dieter Scharnbeck für 50 Jahre und Frank Maasur sowie Siegfreid Schröder für jeweils 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.

Stefan Hampel und Niclas Heinrich berichteten von der Arbeit in der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Viele Ausbildungsdienste, Fahrten und Aktionen wurden durchgeführt. Bei den Veranstaltungen zum 1. Mai, dem Osterfeuer sowie der Müllsammelaktion in Rethen nahmen die Jugendlichen auch teil. Bei der Kinderfeuerwehr mit 28 Mitgliedern gibt es derzeit eine Warteliste für Neúeinsteiger. Stefan Hampel, der seinen letzten Bericht als Jugendwart erstattete, erhielt das Ehrenzeichen der Ortsfeuerwehr Rethen in Silber für seine geleistete Arbeit und die neun Jahre in der Funktion Jugendfeuerwehrwart von Ortsbrandmeister Denis Schröder.

Das wichtigste Ereignis kam dann noch einmal zur Sprache. Ein kurzer Film zeigte den emotinalen Abschied vom alten Gebäude in der Braunschweiger Straße und den Umzug in die modernen und großzügigen Räume in der Hildesheimer Straße. Beim Antreten mit allen Fahrzeugen zum Abmarsch waren bei manchen der Frauen und Männer Tränen in den Augen zu sehen. Mehrere Jahrzehnte lang hatten sie dort seit 1957 ihren Dienst verrichtet, gefeiert, Freundschaften geschlossen, ihre zukünftigen Ehepartner kennen gelernt oder auch Sitzungen und Fortbildungen alsolviert. Ein Haus mit bewegender Geschichte nahe des Rethener Ortskerns fiel dann wenige Wochen später der Baggerschaufel zum Opfer, es wurde abgerissen. Ab dem 23. August war alles soweit, zu den Einsätze wurde von der Hildesheimer Straße ausgerückt. "Machs gut altes Haus", sagte Schröder zum Schluss seines Berichtes, mit einem leichtem Kloß im Hals.