Laatzen.
Im vergangenen Jahr zählte die Polizei in Laatzen 962 Verkehrsunfälle. In 284 Fällen machten sich die Verursacher aus dem Staub. Immerhin konnte die Polizei 111 Fälle aufklären. Auch wenn es sich bei den Unfallflüchtern meist um Parkplatzrempler rund um das Leine-Center handelte, sei die rein zahlenmäßige Zunahme trotzdem auffällig. Das teilte die Polizei Laatzen bei der heutigen Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2016 mit.
Bei 962 gezählten Verkehrsunfällen wurden zwei Menschen getötet, 14 Personen schwerverletzt und 92 erlitten leichte Verletzungen. (2015: 857, 1, 13, 86 und 2014: 770, 5, 16, 123). Bei der polizeilichen Erfassung zählt nur die Beteiligung am Unfall. Die Zahlen sagen nichts darüber aus, ob die Opfer durch ihr Verhalten auch zum Unfall beigetragen haben.
Als Unfallschwerpunkte nennt die Polizei den Kreuzungsbereich Hildesheimer Straße, Eichstraße und Kronsberger Straße. Weiter die Bundesstraße 443 mit ihren Auf- und Abfahrten zur A7 sowie die Zu- und Abfahrten zum Campingplatz Birkensee.
Als Hauptunfallursachen nennt die Polizei Vorfahrts- und Abstandverstöße, zu hohe Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen sowie das Fehlverhalten von und gegen Radfahrer und Fußgänger.
Zu den Risikogruppen gehören Senioren. 17 Menschen ab 65 Jahren wurden im letzten Jahr leichtverletzt, vier schwer und eine Person kam ums Leben. (2015: 9, 3, 1 und 2014: 20, 3, 2).
Kinder bis 14 Jahren wurden 11 mal leichtverletzt und ein Kind schwer. Zu einem unfallbedingten Todesfall kam es nicht. (2015: 5, 1, 0 und 2014: 6, 0, 2).
Junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren wurden neunmal leichtverletzt, einmal schwer. In dieser Gruppe kam ebenfalls nicht zu einem Todesfall. (2015: 19, 1, 0 und 2014: 21, 2, 0).
Radfahrer waren im vergangenen Jahr in 44 Unfällen verwickelt (2015: 35 und 2014: 46), Fußgänger in 13 Fällen (2015: 16 und 2014: 20). Als Unfallschwerpunkte für diese Verkehrsteilnehmer machte die Polizei das Areal rund ums das Leine-Center aus. Radfahrer sind zusätzlich verstärkt in Unfällen auf der Erich-Panitz-Straße und der Hildesheimer Straße verwickelt sowie am Bahnhof Rethen. Im Mai plant die Polizei in Kooperation mit dem Seniorenbeirat eine Veranstaltung mit dem Fokus „Radfahrende Senioren“.
Bei Verkehrskontrollen sprach die Polizei Laatzen insgesamt 2.624 Verwarnungen aus, in 304 Fällen wurde Strafanzeige gestellt und in 765 Fällen handelte es sich Ordnungswidrigkeiten. Die Verstöße betrafen unter anderem das Nichttragen von Helmen oder das Nichtanlegen des Gurtes (747), Geschwindigkeit (535), Handynutzung (339), Fehlverhalten von Radfahrern (233) und Verstöße gegen die Vorfahrt (220).
Um präventiv gegen Verkehrsunfälle zu wirken, arbeitet die Polizei mit Kitas, Schulen und Einrichtungen für Senioren zusammen, führt regelmäßig Gespräche mit der Stadt Laatzen und überwacht die Schulwegsicherung. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Hannover Verkehrskontrollen durchgeführt.