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Ortsbrandmeister Rokahr: Feuerwehr ist eine Lebenseinstellung

rechts: Bennigsens Ortsbrandmeister Patrick Rokahr, links: stv. Ortsbrandmeister Dirk Seeger. Foto: Stefan Quentin.

Bennigsen/Springe.

Fragt man bei der Feuerwehr Bennigsen nach dem Jahr 2019, dann kommt die Rede schnell auf das Neue Feuerwehrhaus. Hier seien noch große Hürden zu meistern, so Ortsbrandmeister Patrick Rokahr. Vor allem aber appelliert Rokar an das Wir-Gefühl der Dorfgemeinschaft. 

Bei den Hürden, die überwunden werden müssen, denkt Ortsbrandmeister Rokahr an die Nachbesserungen, die immer noch am Feuerwehrhaus anstehen, sowie an die Verbesserung der Einsatzmittel. Bei den Einsatzmitteln sei man auf einem guten Weg, beim Feuerwehrhaus gehe es dagegen nur sehr träge voran.

Rokahr sieht die Hilflosigkeit einiger Bürger in Notsituationen und bei einigen mangelnde Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehr: "Bevor ich mal den Nachbarn um Hilfe frage, wird erstmal auf Facebook, Instagram oder ähnlichem gepostet. Natürlich kommt die Feuerwehr zu Hilfe, aber einige, nicht die Masse der Bürger, verlangen das mit den Worten:" Ihr müsst das jetzt tun, ihr seid dienstverpflichtet." Das rufe bei der Feuerwehr Kopfschütteln hervor. 

Toll anzusehen sei dagegen die starke Kinder und Jugendabteilung: "Aktuell wuseln 19 Kinder in der Kinderfeuerwehr und 21 in der Jugendfeuerwehr herum. Der Nachwuchs ist gesichert."Patrick Rokahr ergänzt: "Was auch immer schön ist , ist der Besuch von Kindergärten und Schulen, wo wir auch ein sehr schönes Branderziehungs- Programm auf die Beine gestellt haben."

Eines der herausragenden Ereignisse 2019 sei die tolle Zusammenarbeit mit dem Musikverein Bennigsen bei der Tiroler Gaudi gewesen. Bei diesem Fest, dem Osterfeuer und Tannenbaumverbrennen habe die Feuerwehr passive sowie aktive neue Kameraden in Kinder-, Jugend- und Einsatzabteilung gewonnen: "Auch die Dienstbeteiligung ist immens, das zeugt von einer guten Vorbereitung und Ausbildung der Gruppenführer. Bei den Stützpunktdiensten vom Stützpunkt Bennigsen mit der Feuerwehr Gestorf und Lüdersen zeigt sich ein sehr harmonisches Miteinander, worauf alle Beteiligten stolz sein können."

Für den Ortsbrandmeister bedeutet die Arbeit für die Feuerwehr auch viel Büroarbeit, viele Termine, sehr viele Telefonate. "Aber auch die Kameraden stecken sehr viel Zeit in ihr Hobby, etwas, das sie, wie die Dienstbeteiligung zeigt, auch gerne machen." Und so ist es für 2020 auch eine Herausforderung, diese hohe Dienstbeteiligung zu halten, zumal es  immer schwerer werde, attraktive Dienste vorzubereiten.

"Der Feuerwehrbedarfsplan steht vor der Tür, die Gemüter sind dort gespalten, da dieser ja doch nicht den wirklichen Bedarf der Feuerwehren der Stadt Springe darstellt," meint Bennigsens Ortsbrandmeister Patrick Rokahr.

2020 stehen wieder mehrere Veranstaltungen an, zuerst am 10. Januar das Tannenbaumverbrennen und als Höhepunkt das Stadtfeuerwehrfest zum 95.Geburtstag der Feuerwehr Bennigsen.

 "Was mir und uns auf den Herzen liegt ist, dass die Menschen wieder mehr miteinander reden, sich engagieren in einer Dorfgemeinschaft, was dieses Ich-Gefüge in ein Wir-Gefühl verändert und ab und zu mal nichts auf Facebook und Co posten. Nur durch Gemeinschaft, das, was die Feuerwehr verkörpert, kann eine Gesellschaft gut funktionieren.  Und die Feuerwehr ist nun mal mehr als ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung."