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Leserbrief: Immer wieder Betreuungsausfälle in der Kita Vogelnest

Kita Vogelnest.

Wennigsen. Der Gemeindeelternrat Wennigsen wendet sich in einem Brief an Öffentlichkeit und die Verwaltung der Gemeinde Wennigsen. Der Brief wurde von den Eltern der KiTa Vogelnest in Wennigsen verfasst. Der Elternrat kritisiert die häufigen Ausfälle der Betreuung, welche durch den Personalmangel verursacht werden, stark. .

Schilderung der Situation im Kindergarten Vogelnest durch den Gemeindeelternrat Wennigsen:

„Zum 1. August trat das neue KITA Gesetz in Kraft. Da im Kindergarten Vogelnest eine Überausstattung mit Sozialassistentinnen vorliegt und diese aufgrund des neuen Gesetzes nicht mehr alleine in den Gruppen arbeiten dürfen, erfolgte eine Anpassung der Betreuungszeiten. Dies bedeutet, dass der Spätdienst von 16 bis 16.30 Uhr komplett gestrichen wurde. Auch die Kernzeit wurde um 15 Minuten gekürzt. Somit endet die Betreuungszeit um 15.45 Uhr. Die Anpassung der Zeiten erfolgte einseitig durch die Gemeinde, in dem den Eltern kurzfristig geänderte Betreuungsverträge zur Unterschrift vorgelegt wurden.

Der Frühdienst von 7 bis 8 Uhr konnte zum Glück aufrechterhalten werden, da sichergestellt wurde, dass in jeder Gruppe mindestens zwei Erzieherinnen eingeteilt sind. Durch das neue KITA Gesetz und dem Mangel an Erziehern im Kindergarten Vogelnest kann es nun immer zu kurzfristigen Schließungen einzelner Gruppen oder der gesamten Einrichtung kommen, sobald auf Erzieherebene krankheitsbedingte oder urlaubsbedingte Ausfälle entstehen. Dies kam in den letzten Wochen bereits vor und wird sich wahrscheinlich in der nächsten Zeit (bevorstehende Erkältungssaison) noch häufen. Einige Eltern mussten bereits aufgrund der geänderten Betreuungsverträge ihre Arbeitszeiten anpassen, was natürlich auch einen negativen Effekt auf das Gehalt hatte. Für die Elternschaft ist dies natürlich keine hinnehmbare Situation, da man nun seinen Arbeitsalltag nicht mehr wirklich planen kann. Berichten aus der Elternschaft kann man entnehmen, dass dies auch in manchen Fällen schon zu Unmut auf Seiten der Arbeitgeber geführt hat. Versuche mit der Gemeinde eine Lösung der Problematik zu finden, verliefen leider immer im Sande. Ein offener Brief an den scheidenden Bürgermeister Herr Meinecke wurde zwar beantwortet, allerdings keineswegs aussagekräftig. Man hat hier eher den Eindruck gewonnen, dass auf Zeit gespielt wird und tatsächlich an der Problemlösung nicht gearbeitet wird.

Die Forderung nach offensiver Personalakquise, wie es auch andere Kommunen machen, stieß nicht wirklich auf offene Ohren. Es besteht laut Aussage von Herrn Meinecke seit längerer Zeit eine Arbeitsgruppe, die sich damit befasst, wie den zukünftig die Personalakquise erfolgen soll.

Am 6. Oktober haben einige Eltern aus dem Kindergarten Vogelnest an der Ausschusssitzung des zuständigen Bereiches teilgenommen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Im Vorfeld konnte das Anliegen noch auf die Tagesordnung gesetzt werden. Somit musste sich der Rat auch mit der Thematik ausführlicher befassen. Leider hat man auch dort nicht den Eindruck gewonnen, als möchte die Gemeinde das Problem tatsächlich offensiv aufgreifen, um der Personalproblematik Herr zu werden. Auf die Frage einer Mutter hin, weshalb nicht in Zeitungen ausgeschrieben wird, um die Stellen zu besetzen, erfolgte durch die zuständige Fachbereichsleitung Frau Baxmann die Antwort, dass dies doch tatsächlich regelmäßig erfolgen würde. Dies konnte von der Mutter so nicht bestätigt werden. Auch durch ein Mitglied des Rates wurde bestätigt, dass in den letzten Wochen keinerlei Stellenausschreibungen in den regionalen Zeitungen vorhanden waren. Dies führte auf Seiten einiger Ratsmitglieder zu einer Verwunderung, da scheinbar immer kommuniziert wurde, dass in Zeitungen ausgeschrieben würde.

Frau Baxmann bot einer Mutter während der Ratssitzung an, an der o.g. Arbeitsgruppe teilzunehmen. Dies ist jedoch im Nachhinein durch Frau Baxmann revidiert worden, da diese Gruppe intern tagt und daher von außerhalb niemand daran teilnehmen kann. Sie bat jedoch den Elternvertretern des Kindergartens Vogelnest ein Gespräch an, um dort über die Außendarstellung der Einrichtung zu sprechen. Aufgrund des schrecklichen Vorfalles im Kindergarten, welcher im Sommer 2020 bekannt wurde, erklärt die Gemeinde immer wieder, da dies daran liegen würde, dass keine Bewerber gefunden werden. Dies Argument kann in der Elternschaft nicht nachvollzogen werden. Wenn die Außendarstellung des Kindergartens so schlecht ist, wie von der Gemeinde immer wieder vorgeschoben, dann würden sich doch wohl keine weiteren Eltern für den Kindergarten Vogelnest entscheiden?

Durch Ratsmitglieder wurde angeregt eine Resolution an das Kultusministerium zu starten, um auf die Problematik des neuen Gesetzes hinzuweisen. Insbesondere wurde bemängelt, dass es keine Übergangsfrist zur Einhaltung der neuen Vorgaben gibt. Die Resolution wurde auch bereits abgesandt.“