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Kriminalität in Zeiten der Corona-Pandemie

Region.

„Ein mit der aktuellen Situation vergleichbares Szenario hat es in der Geschichte Niedersachsens noch nicht im Ansatz gegeben. Das wirkt sich natürlich auch auf die Kriminalität und die Arbeit der Polizei in Niedersachsen aus. Insgesamt gibt es bisher weniger Kriminalität, aber hier muss man differenzieren.“ So der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, in einem ersten Zwischenfazit zur veränderten Arbeit der Polizei und dem aktuellen Kriminalitätsgeschehen in Niedersachsen. 

Aktuell lässt sich in den meisten Kriminalitätsbereichen in Niedersachsen ein Rückgang der Straftaten verzeichnen. Bereits im gesamten vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen historisch wenige Einbrüche begangen. Nach einer vorläufigen Erhebung des Landeskriminalamts Niedersachsen anhand der eingegangenen Vorgänge für die vergangene Woche, die allerdings nur eine Momentaufnahme darstellt, ist ein massiver Rückgang der Einbrüche im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum festzustellen. Auch bei den angezeigten Diebstählen ist ein teils deutlicher Rückgang zu verzeichnen. So ist im Vergleich der Diebstahl von Kraftfahrzeugen um fast 70 Prozent zurückgegangen.

Pistorius: „Das öffentliche Leben ist weitestgehend runtergefahren. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, die Fußgängerzonen praktisch menschenleer. Die allermeisten Menschen bleiben zu Hause. Damit bieten sich auch weniger Tatgelegenheiten.“

In anderen Bereichen passen die Täter ihre Machenschaften der aktuellen Situation an, insbesondere online. So nutzen Betrüger die Corona-Pandemie für ihre Zwecke aus. 

Pistorius: „Es gibt etwa Fakeshops im Netz, die suggerieren, noch einen Vorrat an Atemschutzmasken zu haben. Wer hier einkauft, ist sein Geld oft ohne Gegenleistung los. Es sind außerdem diverse Phishingmails im Umlauf, die vermeintlich von der Arbeitsagentur stammen oder die eine finanzielle Soforthilfe anbieten und mit denen Daten abgegriffen werden sollen. Darum ist meine dringende Bitte, gerade bei Geschäften im Internet oder Mails mit Angeboten vorsichtig zu sein und nur dort zu kaufen, wo man sich sicher sein kann, dass das Angebot seriös ist. Wenn Sie Opfer einer Straftat im Internet geworden sind, bringen Sie dies zur Anzeige.“

Für den Fall, dass Bürgerinnen oder Bürger bereits auf Betrüger hereingefallen sind und für viele weitere einfachere Fälle der Kriminalität ohne erforderliche Sofortmaßnahmen steht ihnen, gerade in Zeiten der Kontaktreduktion, rund um die Uhr die Online-Wache zur Verfügung. Bei Notfällen ist die Polizei Niedersachsen selbstverständlich auch in dieser besonderen Situation rund um die Uhr als verlässlicher Ansprechpartner unter dem Notruf 110 oder persönlich in den Polizeidienststellen erreichbar.

Bereits seit 2007 gibt es die Onlinewache der Polizei Niedersachsen (https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/). Aktuell wird die Onlinewache so stark wie noch nie genutzt. Während es im Jahr 2019 im Schnitt mehr als 148 Sachverhalte pro Tag waren, sind es seit dem 16. März 2020 durchschnittlich 380 Sachverhalte (Stand: 03.04.2020), die die Bürgerinnen und Bürger täglich über die Onlinewache der Polizei melden. Dieser signifikante Anstieg ist natürlich insbesondere auf die Coronapandemie zurückzuführen und zeigt außerdem, dass die Werbemaßnahmen für die Onlinewache sowohl über die zahlreichen polizeilichen Accounts auf den unterschiedlichen Plattformen in den Sozialen Medien als auch über die Internetpräsenzen der Polizeibehörden erfolgreich sind. 

Pistorius: „Die starke Präsenz der Polizei Niedersachsen in den sozialen Medien zahlt sich in der aktuellen Ausnahmesituation aus. Vor allem die jüngere Bevölkerung können wir über die Accounts bei Facebook, Instagram und Twitter zielgerichtet erreichen.“ 

Inzwischen betreibt die Polizei Niedersachsen 74 funktionale Accounts auf den Plattformen Facebook, Twitter und Instagram, die die Organisation der Polizei Niedersachsen widerspiegeln. 

Ein weiterer wichtiger Baustein der Social Media-Strategie der Polizei Niedersachsen ist das sogenannte Community Policing. Inzwischen gibt es 22 personalisierte Kanäle von Polizistinnen und Polizisten aus allen Teilen des Landes, die ihre Follower mit Bildern, Videos und kurzen Informationen an ihren täglichen Diensten teilhaben lassen. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern auch im direkt-virtuellen Kontakt ein Ansprechpartner zu sein, die Anliegen der Bevölkerung aufzunehmen, sie mit präventiven Hinweisen zu aktuellen Themen zu versorgen, um auch im virtuellen Raum das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Die Accounts der Polizei Niedersachen verfügen inzwischen über eine beachtliche Reichweite mit großen Communitys und einer Vielzahl von Followern. So folgen etwa dem Facebook Kanal der Polizei Hannover rund 120.000 Personen. 

Community Policing-Präsenzen mit besonders vielen Followern sind etwa der von der Lüneburger Polizeikommissarin Isabella Harms auf Instagram mit mehr als 9.000 Personen, die dem Kanal folgen, oder der von Diensthundführerin Hannah Schmidt aus Oldenburg mit mehr als 8.000 Followern. 

Onlinewache der Polizei Niedersachsen:
https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/

Erklärvideo zur Onlinewache der Polizei Niedersachsen: 
https://www.polizei-nds.de/corona/video-zur-nutzung-der-online-wache-114499.html

Facebook-Präsenz der Polizeidirektion Hannover:
https://www.facebook.com/PolizeiHannover/

Instagram-Kanal der Lüneburger Polizeikommissarin Isabella Harms:
https://www.instagram.com/polizei.lueneburg.ih/?hl=de

Instagram-Kanal von Diensthundführerin Hannah Schmidt aus Oldenburg:
https://www.instagram.com/diensthundfuehrerin_hannah/?hl=de