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Justizbehörden warnen vor neuer Betrugsmasche durch Schockanrufe

Region.

Am 17. Februar ist es zu zwei Versuchen einer neuen Betrugsmasche durch falsche Polizeibeamte gekommen. Die Täter haben am Mittwoch bei zwei Männern (84 Jahre und 88 Jahre) angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben.

Den Angerufenen wurde vorgegaukelt, dass deren Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. In beiden Fällen hätte eine Kaution im mittleren fünfstelligen Bereich in bar vor dem Amtsgericht Hannover übergeben werden sollen. In beiden Fällen war es nicht zur Übergabe und damit nicht zur Vollendung des Betrugs gekommen.

Am 17. Februar erhielt ein 84-jähriger Hannoveraner gegen 12 Uhr einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Dieser gab am Telefon an, dass der Sohn des 84-Jährigen einen Verkehrsunfall verursacht habe, in dessen Folge eine Person verstorben sei. Damit sein Sohn der Haft entgehe, sollte der Angerufene eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro vor dem Amtsgericht Hannover an die Polizei übergeben. Dabei erwähnte der Täter ausdrücklich, dass es sich bei dem Anruf um keinen in der Öffentlichkeit oft als "Enkeltrick" bezeichneten Betrugsversuch handle. Als der 84 Jahre alte Mann sich zum Servicepoint im Amtsgericht begab und einem aufmerksamen Justizbeamten von dem Anruf berichtete, erkannte dieser den Betrugsversuch und informierte die Polizei. Die Übergabe des Geldes konnte somit verhindert werden.

Am selben Tag rief ein vermeintlicher Polizeibeamter gegen 10.30 Uhr einen 88-Jährigen aus Isernhagen an und berichtete ihm von einem ganz ähnlichen Vorfall: Der Sohn des Angerufenen habe Schuld an einem Verkehrsunfall mit einer tödlich verletzten Person. Um eine Haft abzuwenden, wäre die Zahlung einer Kaution im mittleren fünfstelligen Bereich notwendig. Diese sollte am Amtsgericht Hannover erfolgen. Der 88-Jährige kontaktierte darauf seinen Sohn, der nicht nur das Verursachen eines solchen Unfalls dementierte, sondern auch die Polizei verständigte. Auch in diesem Fall kam es durch Hinzuziehen der Polizei zu keiner Zahlung.

Die Polizei ermittelt in beiden Fällen wegen des versuchten gewerbsmäßigen Betrugs.

Das Amtsgericht Hannover, die Staatsanwaltschaft Hannover und die Polizeidirektion Hannover warnen dringlich vor dieser neuen Masche von Schockanrufen durch falsche Polizeibeamte. Keine der genannten Behörden fordere Zahlungen per Telefonanruf oder vereinbare eine Übergabe von Bargeld außerhalb der behördeneigenen Räumlichkeiten.

Das Amtsgericht Hannover betreibt einen extra eingerichteten Servicepoint, welcher bei Fragen zu möglichen Zahlungen zurate gezogen werden kann.

Die Polizeidirektion Hannover steht den Bürgerinnen und Bürgern von Stadt und Region im Falle eines solchen oder ähnlichen Anrufs mit dem Polizeinotruf 110 zur Verfügung. Für Fragen zu dieser oder anderen Betrugsmaschen können die durchgehend geöffneten Polizeikommissariate und -inspektionen angerufen oder persönlich aufgesucht werden.

Allgemeine Verhaltenshinweise im Umgang mit Anrufen falscher Polizeibeamter finden Sie auf der Website www.polizei-beratung.de