Anzeige
Anzeige

Feuerwehr-Workshop: Ehrenamtliche üben für den Ernstfall

Laatzen / Pattensen.

Zu einem mehrstündigen Workshop trafen sich die beiden Sondereinheiten Gefahrgut und Dekontamination der Feuerwehren Laatzen und Pattensen kürzlich im Laatzener Feuerwehrhaus. Fahrzeugkunde und theoretisches Grundwissen standen morgens auf dem Ausbildungsplan, ab Mittag fand dann eine gemeinsame Übung auf dem Betriebshof der Stadt Laatzen statt.

Schon um 9 Uhr startete der Erfahrungsaustausch. Die Pattenser Kameraden stellten erst einmal ihr noch recht neues Fahrzeug "GW Dekon-P" (Gerätenwagen Dekontamination von Personen) vor und erläuterten die Einsatzmöglichkeiten. Von der Laatzener Seite wurde ausführlich der Gerätewagen-Gefahrgut sowie der GW-Mess erklärt. Die knapp 30 Feuerwehrkräfte übten anschließend den Umgang mit den speziellen Geräten. Eine Förderstrecke für gefährliche Stoffe bauten die Helfer auf, ebenso große Behälter zum Auffangen des Gefahrstoffes. Auch den richtigen Umgang mit den Messgeräten übten die Teilnehmer aus beiden Städten gemeinsam. 
Gegen Mittag wurde es dann "ernst", der Gefahrgutzug setzte sich in Richtung Karlsruher Straße in Bewegung. Auf dem Betriebshof der Stadt Laatzen war es bei Verladearbeiten zum Austritt von "grüner gefährlicher Flüssigkeit" gekommen, mehrere Behälter sind Leck geschlagen, dieses Szenario schilderten Übungsleiter Frederik Mohr und Marc Schultze den anrückenden Feuerwehrleuten. Von den Pattenser Kräften wurde sofort eine Luft gestützte Dekontaminationseinheit aufgebaut, im Einsatzfall könnten hier Verletzte und Helfer gereinigt werden. Ein 5000 Liter fassender Faltbehälter fängt des kontaminierte Wasser dann auf. Ferner ist auch ein "normales Duschen" möglich, erklärte Hans-Peter Genath, Gefahrgutbeauftragter der Pattenser Feuerwehr. Von der Laatzener Feuerwehr wurde umgehend eine "Crash-Rettung" der beiden Arbeiter an dem Fahrzeug eingeleitet und diese anschließend dekontaminiert. Unter CSA (Chemikalienschutzanzug) sichteten mehrere Trupps die Fässer und dichteten diese ab. Eine einfache Art die beschädigten Fässer zu sichern, war das Aufrichten mit dem beschädigten Teil nach oben, so kann kaum noch etwas auslaufen. Bei den Arbeiten an dem Unfallfahrzeug waren Trupps unter CSA von beiden Feuerwehren im Einsatz. Insgesamt waren vier defekte Fässer abzudichten und zwei Dummys zu retten. Nach dem Abbau trafen sich die Helfer noch zu einem Feedback und der "Manöverkritik".
Beide Feuerwehren wollen die Zusammenarbeit stärken und diese Treffen mindestens einmal jährlich durchführen. Bei mehreren Einsätzen in der Vergangenheit hat die Zusammenarbeit schon prima geklappt.