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Feuerwehr Eldagsen schaut auf Einsätze zurück und mit Imagevideo nach vorne

Ortsbrandmeister Christoffer Arndt (r.) und Thorsten Hoppmann, Stellvertreter.

Eldagsen. Am Samstagabend hat die Ortsfeuerwehr Eldagsen ihre Jahreshauptversammlung im Ratskeller abgehalten. Die Sitzung wurde vom neuen Ortsbrandmeister Christoffer Arndt geführt, der erst zum Jahreswechsel auf den bisherigen Ortsbrandmeister Andreas Meyer gefolgt war. Meyer löste zum Jahressbeginn Herbert Tschöpe als Stadtbrandmeister ab. .

Charmant und souverän führte Arndt die Ortswehr durch seine erste Versammlung. Gemeinsam mit seinem Vorgänger Meyer, der zum ersten Mal als Stadtbrandmeister auftrat, führten sie gemeinsam die Ehrungen und Beförderungen durch. Frederik Hische und Torben Hurlebusch wurden zu Feuerwehrmännern befördert. Steffen Dziubek und Max Mallon sind nun Oberfeuerwehrmänner. Domenik Greth darf sich in Zukunft Hauptfeuerwehrmann nennen und Linn Greta Hische und Leon Sermond Löschmeister/in. Carsten Hische wurde zum Hauptlöschmeister befördert und Matthias Dziubek zum Oberlöschmeister.

Marcus Lenz und Julia Rathe wurden für 25 Jahre in der Ortswehr geehrt, Thorsten Hoppmann für 40 Jahre und Hartmut Ellermann und Holger Möller für 50 Jahre.

Marcus Lenz erhielt außerdem eine Ehrung der Feuerwehr Eldagsen, für die auch eine eigene Anstecknadel entworfen wurde. Für seinen besonderen Einsatz für die Ortswehr erhielt er das bronzene Ehrenzeichen der Feuerwehr Eldagsen. Auch Herbert Tschöpe erhielt die Auszeichnung und ein Dankeschön für sein Wirken als Stadtbrandmeister.

Hauptbrandmeister Andreas Meyer wurde von Arndt aus dem Kommando entlassen. Der neue Ortsbrandmeister dankte seinem Vorgänger für dessen unbestreitbaren Verdienste für die Wehr und überreichte ihm ein Geschenk. Meyer bleibt der Wehr jedoch erhalten, auch wenn er in Zukunft als Stadtbrandmeister mehr Zeit in Springe verbringen wird. Meyer wünscht sich als Stadtbrandmeister einen engeren Kontakt zur Politik, um Missverständnisse im Bezug auf Sorgen und Nöte der Feuerwehr frühzeitig klarzustellen.

Da Christoffer Arndt erst seit Kurzem Ortsbrandmeister ist, überließ er den Jahresbericht noch seinem Vorgänger Andreas Meyer. Corona habe die Wehr 2021 und 2022 noch stark im Griff gehabt. Veranstaltungen, wie z.B. das Osterfeuer, wurden vorsichtshalber abgesagt, um die Kameraden zu schützen und einsatzbereit zu bleiben, was auch gelang. „Bei den Online-Diensten waren wir zuletzt richtig professionell und haben auch in Technik investiert“, so Meyer, „Sie sind kein Ersatz für den richtigen Dienst, aber waren eine Alternative, die auch gut angenommen wurde.“ Per Video konnten so auch neue Fahrzeuge den Kameraden nähergebracht werden. Besonders stolz zeigte sich Meyer von einem Imagefilm, der auch zeitnah auf der Internetseite der Stadtfeuerwehr Springe zu sehen sein wird. „Ich danke der Politik für die finanzielle Unterstützung bei dem Projekt, mit dem wir unsere Arbeit öffentlichkeitswirksam präsentieren können und hoffentlich auch neue Mitglieder werben können“, dankte Meyer.

Arbeit gibt es für die Kameraden in der Ortswehr genug. Das wurde deutlich, als Andreas Meyer einen Überblick der Einsätze der letzten Jahre gab. Gab es 2020 noch 55 Einsätze, rückten die Kameraden 2021 stolze 97-mal aus und 2022 noch zu überdurchschnittlichen 74 Einsätzen. Besonders stachen 2021 ein Säureaustritt, ein Unfall auf der K214 und ein umgekippter LKW heraus. 2022 verstarb ein 22-Jähriger bei einem Unfall Nahe Dahle und bei einer Kollision mit einem Traktorgespann wurden fünf junge PKW-Insassen schwer verletzt. „Wir kannten die Traktorfahrerin und die Jungen Menschen kamen alle aus der näheren Umgebung. Solche Einsätze gehen uns natürlich unter die Haut“, erinnert sich Meyer, „Solche Bilder werden die Beteiligten nicht vergessen.“ Anfang des neuen Jahres brannte ein Haus an der Langen Straße komplett aus.

Auch das geplante Feuerwehrhaus war Thema der Versammlung, leider genau so, wie in den Jahren zuvor. Man habe gerade den Bauantrag gestellt und sei bei der Planung der Details sehr weit. So ist auch eine Waschstraße hinter dem Feuerwehrhaus geplant, welche auch von den umliegenden Wehren genutzt werden kann. Aufgrund von Umplanungen müsste der Lagerraum verkleinert werden, da die Lüftung und weitere Technik einen eigenen Raum benötigen. Aufgrund der Verzögerung und der zuletzt stark gestiegenen Baupreisentwicklung müsste die Kostenschätzung angepasst werden. Wenn dann irgendwann die Ausschreibung erfolgt, melde sich hoffentlich ein Bauunternehmer. Ein möglicher Einzug ist zeitlich aber noch nicht auszumachen.

Davon losgelöst plant die Feuerwehr Eldagsen für 2023 wieder Veranstaltungen. Oktoberfest und Osterfeuer sollen wieder stattfinden, erklärte Arndt. Auch Ausbildungen sollen wieder verstärkt durchgeführt werden, um auch auf zukünftige Herausforderungen entsprechend reagieren zu können. Arndt nannte hier Folgen aufgrund kritischer Infrastruktur, wie z.B. ein längerer Stromausfall. Doch auch der Klimawandel mit Starkregen und langen trockenen Sommern veränderten die Arbeit der Feuerwehr. „Wir beobachten, wie im Deister viele Wasserentnahmestellen einfach ausgetrocknet sind“, so Meyer. Bei Vegetationsbränden seien daher Fahrzeuge wichtig, die selbst viel Wasser mitführen können. „Bei dem Brand an der Langen Straße hatten wir zu Beginn Probleme bei der Wasserversorgung, auch da müssen wir die Infrastruktur im Auge behalten“, ergänzte Arndt. Bedauerlich sei bei dem Einsatz jedoch gewesen, dass einige Kameraden Strafzettel für falsches Parken vor dem Feuerwehrhaus bekommen haben. Dies wolle man klären, so der Ortsbrandmeister.

Landtagsabgeordneter Brian Baatzsch (SPD) dankte den Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz. Bei einer aktuellen Umfrage hätten 94 Prozent angegeben, dass sie die Arbeit der Feuerwehr schätzten. „Umso trauriger ist es, dass es an Silvester Angriffe auf Einsatzkräfte gegeben hat. Das Land hat mögliche Sanktionen dafür beschlossen, diese müssen nun aber auch angewendet werden.“ Die Politik habe bei der Umfrage laut Baatzsch nur etwa 17 Prozent Zustimmung erreicht.

Benjamin Ellermann, Vorsitzender des Feuerausschusses, dankte den Kameraden für ihren Einsatz. „Der jüngste Brand hat gezeigt, dass jeder Euro für die Feuerwehr richtig investiert ist.“ Auch er hofft, dass der Imagefilm Menschen für die Feuerwehr begeistern wird.

Bastian Reinhardt, stellvertretender Bürgermeister, sprach sich als SPD-Mitglied gegen finanzielle Kürzungen bei der Feuerwehr aus. Er dankte den Kameraden, dass sie so gewissenhaft zu den Einsätzen rausfahren, selbst in der Nacht. „Kommt bitte immer unversehrt wieder zurück.“