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Anschlag auf öffentliche Veranstaltung – Großübung von Polizei, Feuerwehr und Üstra

Spezialeinsatzkräfte während der Verhandlungen Quelle: Polizei.

Hannover. Am Samstag, 21. September, führte die Polizeidirektion Hannover gemeinsam mit der Polizeidirektion Lüneburg, dem Landeskriminalamt Niedersachsen, der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, der Feuerwehr Hannover und der ÜSTRA eine groß angelegte Vollübung durch, die ein äußerst komplexes und realitätsnahes Szenario simulierte. Im Rahmen der Übung wurde ein Anschlag auf eine öffentliche Informationsveranstaltung nachgestellt. Ziel der Übung war es, die vielfältigen Herausforderungen eines solchen Einsatzes umfassend zu trainieren und die Abläufe der beteiligten Kräfte zu optimieren..

Das Szenario sah vor, dass mehrere bewaffnete Täter das Feuer auf die Besucher der Veranstaltung eröffneten. Dabei kam es zu einer großen Anzahl an Toten und Verletzten, was die Einsatzkräfte sofort in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Die erste Herausforderung bestand darin, den Bereich schnell und effizient abzusperren, um sowohl die Sicherheit der Bevölkerung als auch der Polizeikräfte zu gewährleisten. Dies erforderte eine enge Koordination der Absperrmaßnahmen, da der Bereich um die Veranstaltung weiträumig abgeriegelt werden musste, ohne gleichzeitig den Zugang für Rettungskräfte und weitere Einsatzmittel zu behindern.

Parallel dazu mussten die Interventionskräfte der Polizei unter hohem Zeitdruck und unter der ständigen Bedrohungslage durch die bewaffneten Täter agieren. Es gelang den Interventionskräften, einen der Angreifer in einem gezielten Einsatz zu stoppen. Doch dies war nur der erste Schritt. Der zweite Schütze verschanzte sich im Schulgebäude und nahm mehrere Geiseln, was die Situation deutlich erschwerte. Die Einsatzkräfte standen nun vor der schwierigen Aufgabe, die Geiseln zu schützen und gleichzeitig eine Eskalation der Lage zu verhindern.

Währenddessen liefen umfangreiche Ermittlungen an, um die Hintergründe der Tat zu klären und mögliche weitere Täter oder Komplizen zu identifizieren. Die Ermittlerinnen und Ermittler vor Ort waren mit verschiedenen Aufgaben betraut, darunter die Spurensicherung, das Sammeln von Beweismaterial und die Klärung der Identitäten der Täter und Opfer. Gleichzeitig wurden potenzielle Zeugen durch Einsatzkräfte vernommen. Diese Zeugenbefragungen dienten sowohl der Aufklärung des Tathergangs als auch der Betreuung der Zeugen, um ihnen die Verarbeitung des Erlebten zu erleichtern.

Die Rettungskräfte der Feuerwehr Hannover waren ebenfalls intensiv eingebunden.

Sie mussten nicht nur die Verletzten vor Ort versorgen, sondern auch die Verteilung dieser auf umliegende Krankenhäuser koordinieren, was eine logistische Herausforderung darstellte. Die Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Einsatzkräften und den polizeilichen Einheiten war dabei von zentraler Bedeutung, um die Rettungsmaßnahmen effizient durchzuführen und eine optimale Versorgung sicherzustellen. Die Übung bildete den Abschluss eines Kurses für Leitende Notärztinnen und Notärzte, bei dem Medizinerinne und Mediziner aus dem gesamten Bundegebiet auf die medizinische Leitung von Großschadensereignissen vorbereitet wurden.

Auch die Kommunikation und Medienarbeit war Teil der Übung. Die fiktiven Medienanfragen, die laufend eingingen, mussten zügig und professionell beantwortet werden, um die Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen zu versorgen. Die Pressesprecher standen im ständigen Kontakt mit den operativen Einheiten, um sicherzustellen, dass alle Informationen präzise und zeitnah weitergegeben wurden.

Darüber hinaus trat die Verhandlungsgruppe der Polizeidirektion Hannover in Kontakt mit dem verbliebenen Täter und leitete intensive Verhandlungen ein. Nach langwierigen Verhandlungen gelang es den Spezialkräften, den Täter schließlich festzunehmen und die Geiseln unversehrt zu befreien.

Etwa zwei Stunden nach dem Anschlag bei der Veranstaltung ereignete sich ein weiterer schwerwiegender Zwischenfall: Ein Täter verübte einen Sprengstoffanschlag auf einen Bus im Bereich Celle. Der Bereich rund um die Explosion musste großflächig evakuiert und gesichert werden, um die Bevölkerung vor möglichen weiteren Gefahren zu schützen.

Unmittelbar nach der Evakuierung begannen die Fahndungs- und Spezialkräfte, unterstützt von Ermittlerteams, mit der Sicherung des Tatorts und der Spurensuche. Dabei standen sie vor einer Vielzahl von Fragen: Wie viele Täter waren an dem Anschlag beteiligt? Drohte eine weitere Explosion, oder war der Täter allein unterwegs? Schnell wurde die Identität des Täters ermittelt, was den Fahndungs- und Spezialkräften einen entscheidenden Vorteil verschaffte. Nach einer intensiven Suche konnte der Täter schließlich festgenommen werden. Trotz dieser schnellen Reaktion standen die Einsatzkräfte weiterhin vor der Herausforderung, mögliche Komplizen oder Hintergründe der Tat aufzuklären.

Gleichzeitig musste die dort zuständige Polizeidirektion Lüneburg, die für die Region Celle verantwortlich ist, die Ermittlungen und Einsatzmaßnahmen koordinieren. Besonders kompliziert wurde die Lage durch die potenziellen Verbindungen zwischen dem Sprengstoffanschlag in Celle und dem vorangegangenen Anschlag auf die Veranstaltung in Hannover. Die Beamtinnen und Beamten beider Polizeidirektionen standen vor der schwierigen Aufgabe, herauszufinden, ob die Taten miteinander verknüpft waren und ob es noch weitere Täter gab, die möglicherweise Anschläge planten. Drohte etwa eine Serie von Anschlägen, oder war die Gefahr gebannt?

Die beiden Polizeibehörden mussten ihre Einsatzkräfte in enger Zusammenarbeit nicht nur auf die Sicherung des Tatorts und die Durchführung der Ermittlungen fokussieren, sondern auch in der Öffentlichkeitsarbeit koordiniert auftreten.

Besonders die Frage, ob weitere Explosionen drohten, beschäftigte die Bevölkerung. Die Kräfte der Polizeidirektion Lüneburg und Hannover agierten Hand in Hand, um die Öffentlichkeit zu informieren und gleichzeitig die Sicherheitslage in beiden Regionen unter Kontrolle zu halten.

Ab dem Mittag tat sich ein weiterer kritischer Schauplatz auf: Ein vierter Täter verschaffte sich Zugang zum Gelände des ÜSTRA-Betriebshofes "Glocksee". Dieser Angreifer, ein Mittäter des Anschlags von zuvor, der offenbar in die Enge getrieben wurde, nahm einen Busfahrer, der sich gerade in seiner Pause befand, als Geisel und verschanzte sich im Bus. Das Gelände wurde von den umgehend weiträumig abgesperrt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und weitere Gefährdungen zu verhindern. Besonders brisant war die Situation, da mit dem ÜSTRA-Betriebshof auch die kritische Infrastruktur des städtischen Nahverkehrs bedroht war. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle wurden durch die plötzlich notwendige Evakuierung überrascht und mussten in kürzester Zeit in die Redundanz-Dienststelle am Kröpcke umziehen. Nur so konnte der öffentliche

Personen- und Nahverkehr der Landeshauptstadt aufrechterhalten werden, während die Einsatzkräfte der Polizei dafür sorgten, dass dieser Umzug sicher ablief.

Die Verhandlungsgruppe der Polizei Hannover trat umgehend mit dem Geiselnehmer in Kontakt. Da es sich um einen Mittäter handelte, der aufgrund der bisherigen Einsätze zunehmend unter Druck geraten war, war höchste Sensibilität gefragt. Es galt, weiteren Schaden zu verhindern und die Situation zu deeskalieren. Parallel dazu hielten sich die Spezialeinheiten bereit, für den Fall, dass ein Zugriff notwendig werden sollte. Die Verhandlungsgruppe agierte mit hoher Professionalität und Einfühlungsvermögen, um die Sicherheit des Busfahrers zu gewährleisten. Die Verhandlerinnen und Verhandler konnte den Täter zur Aufgabe bewegen. Kräfte des Spezialeinsatzkommandos nahmen ihn widerstandslos fest.

Dadurch konnte der Einsatz ohne weitere Gewalt beendet und die Geisel unversehrt befreit werden.