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Lemmie/Leveste/Redderse/Gehrden.

Sechs Minuten nach Alarmierung ist der Löschgruppenführer im Gehrdener Kirchweg in Lemmie am Einsatzort. Alarmiert wurde die Feuerwehr wegen starker Rauchentwicklung in einem Einfamilienhaus. Das Feuer ist im Keller ausgebrochen und hat dann auf die anderen beiden Stockwerke übergegriffen.

50 Frauen und Männer sind im Einsatz, sie gehören zu den Ortsfeuerwehren Lemmie, Leveste und Redderse. Aus dem Keller dringen starke Rauchschwaden, schnell ist das ganze Haus vernebelt. Als die Kameraden Samstagvormittag vor Ort sind, merken sie, dass es "nur" eine Übung an einem Abrisshaus ist. Das ändert aber nichts am Vorgehen.

"Es geht um die Zusammenarbeit der drei Ortswehren", erklärt Redderses Ortsbrandmeister Jürgen Weiberg, in diesem speziellen Fall auch darum, wegen der Menschenrettung schnell in verschlossene Räume einzudringen. Keller, Erdgeschoss, erstes Obergeschoss, - auf jeder Etage müssen die Feuerwehrleute unter Atemschutz jeweils zwei Menschen retten, vorher Türen aufhebeln oder Fenster einschlagen. "Das machen wir nicht jeden Tag", sagt Weiberg. 

Lemmies Ortsbrandmeister Carsten Seiler leitet den Einsatz, er wusste nichts von der Übung im Vorfeld, ein anderer Kamerad hat sie initiiert und geplant. "Wir haben zwei Wasserstrecken aufgebaut und eine Ringstellung, damit der Brand nicht auf die benachbarten Häuser übergreift", erklärt er das Vorgehen. Fenster aufmachen, Lüften, damit der Rauch abziehen kann, das steht ganz am Anfang. Die Kameraden sind über den Keller, das EG und mit einer Leiter übers 1. OG eingestiegen, um Personen zu retten. Das sind bei dieser Übung Mitglieder der Jugendfeuerwehr oder Puppen.

"Die haben das gestern hier mit der Jugendfeuerwehr ausprobiert", berichtet Lemmies Bürgermeister Hilmar Rump, der nebenan wohnt. Die Nachbarn werden bei einer Übung informiert, müssen natürlich dichthalten. Als er sieht, dass alles tadellos läuft, verabschiedet er sich wieder. "Das Haus wird in den nächsten Tagen abgerissen, deshalb haben wir es für die Übung zur Verfügung gestellt."

"Habt ihr eine Drehleiter angefordert?", fragt Seiler den Löschgruppenführer und denkt dabei an den Dachstuhl. Das wird später nachgeholt, als es auf einmal heißt, dass ein Kamerad im Haus einen Unfall erlitten habe. "Deshalb brauchen wir immer mehrere Atemschutztrupps", erklärt Seiler. Während der Ãœbung pieptauch  immer mal wieder ein Atemschutzgerät. "Derjenige weiß dann, er hat noch ein paar Minuten, dann muss er raus."

"Die Übung hat gut funktioniert," sagt Redderses Ortsbrandmeister Jürgen Weiberg nach der Manöverkritik. Es gab Probleme mit dem Funk, aber die Geräte würden ohnehin in Kürze ausgetauscht. "Zu verbessern gibt es immer Kleinigkeiten, daraus lernen wir, deshalb machen wir solche Übungen, stellt Weiberg abschließend fest.