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"Abgelenkt … ist neben der Spur“

Laatzen.

James Lehmann von der Polizeiinspektion Hannover-Süd in Döhren war kürzlich bei der Laatzener Ortsfeuerwehr zu Gast. Den anwesenden Feuerwehrmitgliedern im vollbesetzten Saal präsentierte der Oberkommissar einige Filme aus dem Projekt „Abgelenkt … ist neben der Spur“. Die Dreharbeiten zu diesem Projekt hatte die Laatzener Ortsfeuerwehr im letzten Jahr unterstützt.

Gerade bei jungen Leuten ist das Smartphone in den letzten Jahren zum täglichen Begleiter geworden. Ob beim Joggen, in der Stadt beim Einkaufen oder beim Führen eines Kraftfahrzeuges, immer ist das kleine handliche Gerät am Ohr des Verkehrsteilnehmers. Die Gefahren bei der Nutzung werden dabei häufig unterschätzt. Um diesen Phänomenen entgegenzuwirken und die Sicherheit zu erhöhen, hat die Polizeidirektion Hannover das Präventionsprojekt entwickelt.

Im letzten Jahr wurde dazu ein Unfall in Laatzen mit der Feuerwehr rekonstruiert und Szenen gedreht. Zugführer Rene Stuckenberg erläuterte in einem Interview die schwierige Rettung von mehreren Unfallopfern auf der Bundesstraße 443 nahe Rethen. Leider verstarb dabei ein 59-Jähriger. Zusammen mit Originaltönen der Beteiligten sowie der Ersthelferin entstand ein etwa zehn-minütiger Film.

„Ich bin sofort ausgestiegen um die Opfer zu versorgen, leider stellte ich bei einem Mann keine Vitalfunktionen mehr fest“, berichtete eine Ärztin, die zufällig mit ihren beiden Kindern am Unfallort vorbeikam. „Abends habe ich mit meinen Kindern dann noch über diesen schweren Unfall gesprochen“, berichtete sie in dem Film sehr emotional. Mit den Schlußworten „Papa Du fehlst mir“ endete der Kurzfilm.

Ohne zu klatschen sondern sehr ruhig und berührt wurde anschließend das Licht angemacht und über den Film diskutiert. Diesen und weitere vier Kurzfilme von anderen Unfällen mit abgelenkten Jugendlichen im Straßenverkehr, unter anderem auch ein Unfall mit einer Stadtbahn in Hannover, präsentierte Lehmann vor der Mannschaft der Ortsfeuerwehr Laatzen. Alle zeigen junge Leute im Alter von 18 und 24 Jahren, die seit geraumer Zeit eine der größten Risikogruppen im Straßenverkehr darstellen.

Mit den Filmen im Gepäck, moderiert durch Polizeibeamte wird das Projekt demnächst in den 11. Klassen aller Schulformen starten. Außerdem sollen dabei auch Betroffene, Ersthelfer und Einsatzkräfte zu Wort kommen. „Wir wollen so den Jugendlichen zeigen, wie gefährlich eine Ablenkung im Straßenverkehr sein kann“, sagte Lehmann zum Abschluß der 90-minütigen Präsentation.

Auf eine Ausstrahlung im Internet verzichtete die Polizei bewusst, denn in den Filmen sind sehr persönliche Angaben zu hören, die unkommentiert nicht gezeigt werden sollten. Mehr zu diesem Projekt findet sich im Internet unter: pd-h.polizei-nds.de >Projekt „Abgelenkt … ist neben der Spur“